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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1959-02/0112
ZUR PHÄNOMENOLOGIE UND PSYCHOLOGIE DES SPUKS I09

leise zu tun, sondern beziehen sich ausschließlich auf den Gegensatz
klar - dumpf (gedämpft). Es kommen aber auch noch andere Qualitätsänderungen
des Klanges gegenüber dem Normalen vor, die vielleicht
mit dem Unheimlichkeitsgefühl in enger Beziehung stehen. So wird
über einen Fall von Polterspuk berichtet, bei dem unter anderem oft
nächtlich am Pfarrhaus die Hausglocke gezogen wird, «aber es war, als
käme der Schall aus einer anderen Welt». Bei den optischen Erscheinungen
wird vielfach die Unklarheit der Gestalt betont, das Schattenhafte,
Nebelhafte; Gesichter sind manchmal verwaschen wie eine unfertige
Plastik u. dgl. Die Erscheinungen sollen oft durchsichtig sein, aus einem
amorphen Nebel entstehen oder sich in einen solchen auflösen. Farben
sind selten, meist ist nur die Schwarz-Weiß-Skala gegeben; die dunkleren
, stumpferen Tönungen herrschen vor. Einige Male ist Rot beschrieben
, häufiger aber Qualitäten wie Feuerschein, Aufblitzen, Metallglanz
.

Bei den haptischen Wahrnehmungen ist nur zu sagen, daß ganz überwiegend
das Gefühl der Kälte, sei es als Lufthauch oder feste Berührung
, empfunden wird.

Wenden wir uns zunächst der Frage des Ablaufs beim «Wahrneh-
mungs- oder Erscheinungsspuk» zu, der - wie wir sehen werden - in
einem gewissen Gegensatz zu den rein «dynamischen» Spukfällen steht -
so zeigt sich, daß er bisweilen völlig ungeordnet und wechselnd auftreten
kann, ohne faßbaren Zusammenhang der einzelnen Manifestationen
; doch ist dies für die ausgeprägten Fälle dieser Art nicht die Regel.
Meist sind es vielmehr stereotyp sich wiederholende Vorgänge, und
manchmal kann man geradezu von bestimmten Spukszenen sprechen,
wenn sie auch, wie oben schon erwähnt, vielfach nur bruchstückhaft,
halbverhüllt oder überhaupt nur andeutungsweise zur Darstellung
kommen. Es gibt aber doch immer wiederkehrende Typen, die alle
darauf hinauslaufen, daß das virtuelle Subjekt szenisch irgendwie in
Erscheinung tritt. Solche Typen sind: der «tote Wiedergänger» (etwa
als weiße Frau), der «gespenstische Besuch» und die «traumwandlerische
Beschäftigung». Selbstverständlich sind in diesen Formen schon Erscheinung
und Deutung miteinander vereinigt, wobei zu fragen ist, ob
nicht die Deutung die Art der Erscheinung beeinflußt bzw. überhaupt
hervorruft. Der erste Typus ist das «klassische» ortsgebundene, umgehende
«Gespenst», das aber durchaus nicht optisch in Erscheinung zu


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