MEDIUMISTISCHE PSYCHOSEN
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über das Unbewußte kann daran ebensowenig vorübergehen wie die
Modelle vom <Aufbau der Persönlichkeit) und die Psychopathologie.
Die Parapsychologie würdigt ihre Bedeutung als «Steigrohre des Unbewußten
» und bedeutsame Vermittler paranormaler Eindrücke. Sie hat
sich auch mit der Auffassung ernsthafter Spiritisten auseinanderzusetzen,
die den Glauben an eine Verbindung mit der «jenseitigen Welt» zu begründen
versuchen.
Ganz besonders gehen diese Praktiken die Psychohygiene an: die
abergläubischen Haltungen, die sich auf die mißverstandene Kommunikation
mit <Geistwesen> aufbauen, sind weit verbreitet und bergen, wie
die Fälle zeigen, in sich den Keim zur psychischen Erkrankung. Aufklärung
tut not, doch muß sie der Sache entsprechen und sich, die Erscheinungen
kennend und verstehend, in die Erlebniswelt der Geisteradepten
einfühlen.
LITERATURHINWEISE
1 W. H. C. TenhaefF: Het Spiritisme, s' Gravenhage 1951.
2 W. McDougall: Abnormal Psycho/ogy, London 1926. Deutsch: Psychopathologie
funktioneller Störungen , Leipzig 1931. - Ders.: The Energies of Men, London
81935. Deutsch: Aufbaukräfte der Seele, Stuttgart21947.
3 C. G. Jung: Zur Psychologie und Pathologie sogenannter okkulter Phänomene, 1902.
4 J. Jacobi: Komplex-Archetypus-Symbol in der Psychologie C. G. fungs, Zürich
1957-
5 H. Bender: Psychische Automatismen. Zur Experimentalpsychologie des Unterbewußten
und der außer sinnlichen Wahrnehmung. Leipzig 1936.
6 M. Casaubon: A True and Faithful Story of What Happened Between fohn
Dee and Some Spirits, London 1659.
7 H. Bender: Experimentelle Visionen. Bericht über die 16. Tagung der Deutschen
Gesellschaft für Psychologie, Leipzig 1938.
8 E. Palmstierna: Hortons of Immorta/ity, London 1937.
9 T. Flournoy: Des Indes ä la Planete Mars. Paris 41909. Deutsch: Experimentalpsychologie
und Spiritismus, Leipzig 2i92i.
10 K. Bonhoeffer: «Inwieweit sind politische, soziale und kulturelle Zustände
einer psychopathologischen Betrachtung zugänglich?», K/in. Wochenschr. 2,
1923.
11 W. Jakobi: «Über die Gefahren okkulter Strömungen in der Gegenwart»,
Deutsche Med. Woch. 51, 1925.
12 F. Kehrer: «Über Spiritismus, Hypnotismus und Seelenstörung, Aberglaube
und Wahn. Zugleich ein Beitrag zur Begriffsbestimmung des Hysterischen»,
Arch.f. Psychiatr. Berlin 1922.
