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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1960-03/0012
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EDITORIAL

Man immunisiert nachdrücklicher gegen die Gefahren des «Wahrsagens
», wenn man nicht nur vor Betrügern warnt, sondern durch einen
Einblick in das Wesen echter Medialität zum Verzicht auf dieses fragwürdige
Beratungsverfahren veranlaßt.

Was hier an einem Beispiel gezeigt wurde, gilt allgemein: eine «positive
Kritik» des Aberglaubens ist als Grundlage einer wirkungsvollen
Aufklärung erforderlich, eine Bereitschaft, mit den Methoden der Wissenschaft
die nicht sanktionierten Randphänomene zu untersuchen, gesicherte
Erfahrung zuzugeben, phantastische Vorstellungen zu reduzieren
, um derart das Faszinans des Magischen - sei es nun eingebildet oder
begründet - in einen «Raum der Besonnenheit» aufzunehmen9. Diese
Aufgabe muß durchaus mit den Mitteln einer «logisch-rationalen Welterfassung
» erfolgen, doch bezieht sich diese unverzichtbare erfahrungswissenschaftliche
Haltung nicht - wie der Autor jener Bonner Dissertation
über den «Okkulttäter» meint - ausschließlich auf den physikalischen
WirklichkeitsbegrifF. Was von theoretischen Physikern als kompetenten
Instanzen für möglich oder nicht möglich angesehen wird - darüber
möge er sich einmal bei Wolfgang Pauli oder anderen informieren.
Von Prokop wurde er auf diese für den Materialisten ketzerischen Naturwissenschaftler
sicherlich nicht aufmerksam gemacht.

Im übrigen sei betont, daß durch meine Kritik an den ideologischen
Voraussetzungen der Arbeit Schäfers nur kleine Teile seiner Materialsammlung
betroffen werden. Er hat den kriminellen Aberglauben in
seinen erschreckenden und bedenklichen Formen an einem eindrucksvollen
Material instruktiv dargestellt. Jedoch konnte es bei seiner Position
nicht ausbleiben, daß er auch in seinen Beispielen, wer als «Okkultäter»
zu bezeichnen ist, falsche Akzente setzt. Darauf und auf seine «Forderungen
an die Rechtsprechung und an die Gesetzgebung» wird noch zurückzukommen
sein10.

BIBLIOGRAPHIE

1 K. B. Bash: «Staudenmaiers Erbe», Psyche, XII, 10, Jan. 1959.

2 Herbert Schäfer: Der Okkulttäter (Hexenbanner - magische Heiler -
Erdentstrahler) Hamburg 1959.

3 H. Pfleiderer: «Ist die Existenz parapsychologischer Phänomene bewiesen ?»
Münch, Med. Wochenschrift 99, 27, Juli 1957.


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