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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1960-03/0047
ZUR PSYCHOLOGIE DER UFO-PHÄNOMENE 43

fast immer ihrer Natur nach subjektiv. Jedoch wird kein Bericht für eine Untersuchung
und Klassifizierung als untauglich angesehen - und kein Mangel
starker Beweismittel in Form physischer Unterlagen in den Fallstudien wird
,prima facie* als Evidenz betrachtet, daß die sogenannten «fliegenden Untertassen
» oder interplanetarischen Flugobjekte nicht existieren.»*

Es ist in der Tat ein Problem, unter welchen Bedingungen Phänomene,
die nur durch spontane Beobachtungen von Augenzeugen bekannt sind,
als evident betrachtet werden können. Die Frage der Tatsächlichkeit ist
bei den Ufo-Phänomenen und - wie schon erwähnt - analog auch bei
Spukerscheinungen nach dem gegenwärtigen Stand der Untersuchungen
zunächst eine Frage der Qualifikation und des Prestiges der Personen, die
Beobachtungen zur Kenntnis bringen. Das Kriterium des Prestiges gilt
auch teilweise für photographische Dokumente, für den Fall nämlich,
daß nicht mit Sicherheit jede Trickmöglichkeit (und natürlich auch jede
Erklärung durch bekannte Erscheinungen) ausgeschaltet werden kann.

Beim «Spuk am Himmel» können die subjektiven Beobachtungen wie
bei den in methodischer Hinsicht so ähnlich gelagerten angeblich paranormalen
Spukerscheinungen gestützt werden durch die phänomenologische
Analyse typischer Merkmale, die in den zahlreichen Berichten immer
wiederkehren. Ich habe in einemEditorial dieser Zeitschrift**auf Tizan£s
Arbeit über den Spuk hingewiesen und gesagt, daß die Zusammenstellung
solcher typischer Beobachtungsformen ein eindrucksvolles Beispiel
für die Gleichförmigkeit des Erlebens im Bereich der Spukphänomene
ist. Solche ,Muster* in bezug auf Form, Farbe, Verhalten usw. liegen
offenbar auch bei den Beobachtungen angeblicher Ufos vor und sind
in der Literatur zusammengestellt.

In bezug auf «physische Beweismittel» sei noch kurz auf ein hin und
wieder erwähntes Phänomen hingewiesen, das ebenso umstritten ist wie
die Rede vom «Ektoplasma» im physikalischen Mediumismus: die Berichte
über das sog. «Engelshaar» - eine glaswolleartige Substanz, die in
seltenen Fällen nach der Beobachtung von Ufos zur Erde gefallen sei.
Als im November 1954 die deutsche und ausländische Presse berichtete,
daß über dem Sportstadion von Florenz von Tausenden von Zuschauern
«unbekannte Flugobjekte» gesichtet worden seien, die eine glaswolleartige
Substanz ausstreuten, habe ich mich an den Direktor des Instituts für

* U.S. News and World Report> Nov. 15, 1957, S. 122f.
** Jg. II, Heft 2/3, 1958/59.


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