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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1960-03/0053
ZUR PSYCHOLOGIE DER UFO-PHÄNOMENE 49

«Er spricht zu mir» - schreibt sie in ihr Tagebuch - «aber ich kann ihn nicht
verstehen. Ich nehme Bleistift und dieses Blatt Papier, er spricht nicht mehr zu
mir, bemächtigt sich aber meiner rechten Hand, die den Bleistift hält. Unter
diesem Druck schreibe ich, ich habe nichts verstanden, für mich ist's Hebräisch.»

Die hieroglyphenartigen Schriftzeichen bedeuten auf Marsisch: Astane
bounie ze buzi di ti trine nami ni ti di umeze seimire bi tarvini.

Auf Französisch: Astane cherche le moyen de te parier beaucoup et de te
faire comprendre son langage (Astane bemüht sich, viel mit Dir zu sprechen,
um Dir seine Sprache verständlich zu machen.)

Man kann an diesem einen Satz schon merken, was die Analyse dieser
«Marssprache» dann im Einzelnen ergab: es handelt sich zwar um eine
Neuschöpfung, die aber deutlich aus der Muttersprache des Mediums
abgeleitet ist und die syntaktischen Merkmale des Französischen aufweist
. Es muß immer wieder betont werden, daß ein verselbständigtes
(,unterbewußtesc) Denken zu differenzierten Leistungen fähig ist, ohne
daß das Wachbewußtsein überhaupt weiß oder versteht, was vorgeht.
Was oberflächlich betrachtet als absichtliche Täuschung anmutet, kann
das Erzeugnis einer unterbewußten Aktivität sein, die dem Bewußtsein
ganz oder teilweise verborgen ist12.

Als das Medium Helene Smith die ,Marsbotschaften' unbewußt phantasierte
, gab das Gefühl bürgerlicher Sicherheit der Jahrhundertwende
keinen Anlaß zur Beunruhigung. Dementsprechend plätscherte diese
Phantasie von Planetariern ganz im Privaten. Heute werden immer mehr
Medien zu Sprachrohren der kollektiven Bedrängnis. Spiritistische Zirkel
, die früher Umgang mit lieben Verstorbenen und anderen Geistwesen
im Jenseits hielten, kommen in wachsendem Maße mit Planetariern in
Verbindung und verkünden Heilsbotschaften. In «Verborgene Welt -
Zeitschrift für christliche Parapsychologie» (Sept. 1959) äußert sich
Kaplan R. Ernst freundlich zu diesem medialen Verkehr mit ,Ufonen':

«Annehmbar ist auch, daß manche Wesen von anderen Planeten genügend
geistige Kraft besitzen, um ein Medium zum automatischen Schreiben zu veranlassen
.. . Warum sollte es auf manchen Planeten nicht Wesen geben, die uns
an geistiger Kraft weit überlegen sind? Deshalb ist auch eine sog. Botschaft
eines «Sternenmenschen» an sich kein Widerspruch. Ob bei diesem automatischen
Schreiben der sog. Ufone sichtbar ist oder nicht, ist unwichtig. Allerdings
gilt gerade hier große Vorsicht: Nicht alles, was als Ufonenbotschaft durchgegeben
wird, kann einer objektiven Kritik standhalten.» (S. 4.)

Man kann auf die Kriterien, mit denen Kaplan Ernst Täuschungen
und Tatsachen zu unterscheiden bemüht ist, gespannt sein. Er zitiert


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