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GERHARD SANNWALD

Es zeigt sich, daß die realistischen Erlebnisse stark überwiegen. Sie
umfassen fast die Hälfte des gesamten Materials. Das Zurücktreten der
Fälle mit symbolischer Darstellung scheint zunächst überraschend, da
ein wesentlicher Teil der paranormalen Erfahrungen im Traum stattfand,
nämlich: 50,1% der Fälle gegenüber 49,9% Wacherlebnissen, und die
Bildersprache des Traumes als Erzeugnis des Unbewußten häufig symbolischer
Natur ist. Zwei Gründe könnten indessen für diese Verteilung
verantwortlich sein: einmal nämlich wird der Zusammenhang zwischen
einem symbolisch verhüllten Traum und einem realen Geschehnis
nicht immer erkannt, d. h. die Symbolik nicht durchschaut und folglich
das betreffende Erlebnis nicht als paranormales gewertet. Zum andern
aber sind viele Berichte, in denen ein solcher Zusammenhang behauptet
wird, für die Beurteiler weniger überzeugend, so daß sie eine geringere
Chance haben, in die Fallsammlung aufgenommen zu werden. In der
Tat überwiegen bei den nicht aufgenommenen Fällen die symbolischen
die realistischen beträchtlich.

Da beim Zustandekommen der halluzinatorischen, symbolischen und
realistischen Erlebnisse stets irgendwelche Sinneseindrücke, sei es im
Wachen oder im Traum, maßgebend sind, kann man diese als «sinnlich
repräsentierte Erlebnisse» zusammenfassen und den Ahnungen als den
«nichtsinnlich repräsentierten Erlebnissen» gegenüberstellen:

Tabelle y.

Präkogn. Gleichz. Insges.

0/ 0/ 0/

/o /o /o

Sinnlich repräsentierte Erlebnisse

38,7

34,6

73>3

Nicht sinnlich repräsentierte Erlebnisse

i3>4

13,3

26,7

Insgesamt

52,1

47>9

100,0

Schließlich ist neben Psi-Typ, psychischer Erlebnisform und Bewußtseinszustand
eine vierte formale Kategorie zu erwähnen: das Vorhandensein
oder Fehlen eines spezifischen, mit dem paranormalen Erlebnis
verknüpften «Bedeutungsbewußtseins» (englisch: «conviction» bzw.
«non-conviction»). Eine Gruppe von Menschen weiß sofort mit größerer
oder geringerer Sicherheit, daß ihr Erlebnis auf ein bestimmtes Realereignis
bezogen ist, daß es «etwas bedeutet»: oft ist eine inhaltlich mehr
oder weniger bestimmte Erwartungsspannung die Folge. Das Eintreffen
des Ereignisses löst dann mehr die Spannung als daß es überrascht. Eine


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