Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1960-03/0072
68

GERHARD SANNWALD

deres Ereignis betrachtet, die präkognitiven noch etwas häufiger als die
gleichzeitigen. Gleiches gilt für die symbolischen und realistischen
Wachvisionen, während sich bei den symbolischen und realistischen
Träumen und den halluzinatorischen Phänomenen Vorhandensein und
Fehlen des Bedeutungsbewußtseins nahezu die Waage halten. Wie zu
erwarten war, begünstigt also der Wachzustand das Bedeutungsbewußtsein
. Ein Wacherlebnis, das in irgendeiner Weise vorübergehend die gewohnte
Wirklichkeit verändert, macht den Erlebenden viel geneigter, an
eine bestimmte «Bedeutung» des Erlebten zu glauben als ein Traum,
dessen Wunderlichkeiten man zu häufig erfährt, um von einem außergewöhnlichen
Inhalt gleich besonders beeindruckt zu werden.

III. Es dürfte von Interesse sein, mit diesen Freiburger Ergebnissen die
amerikanischen, von Louisa E. Rhine im «Journal of Parapsychology»,
18/2, Juni 1954, veröffentlichten zu vergleichen. Die graphische Darstellung
Seite 69 basiert auf 3290 Spontanfällen, die dem parapsychologischen
Laboratorium der Duke-Universität berichtet wurden. Zunächst
fällt in der Rhineschen Tabelle gegenüber der deutschen die geringere
Anzahl präkognitiver Phänomene (40,3%) auf, dann das starke Überwiegen
der telepathischen Ahnungen (20,8%) gegenüber den präkognitiven
(7,9%); weiterhin der größere Anteil an telepathischen Halluzinationen
(15,2%) und symbolischen telepathischen Träumen (12,1%), sowie
das Zurücktreten der realistischen telepathischen Träume (8,5%);
schließlich das geringere Bedeutungsbewußtsein bei den präkognitiven
symbolischen (mB 1,2%) und realistischen Träumen (mB 4,0%): alles
Merkmale, in denen sich die amerikanische Statistik von der deutschen
unterscheidet. Die übrigen stimmen im wesentlichen überein.

Der Versuch, diese Unterschiede zu interpretieren, begegnet mannigfachen
Schwierigkeiten, da einmal das Ausgangsmaterial zahlenmäßig
verschieden ist, und weiter ein subjektiver Faktor bei der Auswahl und
der Eingruppierung der Berichte selbstverständlich nicht ausgeschlossen
werden kann. Immerhin könnte man angesichts des Zurücktretens der
präkognitiven Fälle in der amerikanischen Statistik und des ausgeglichenen
Verhältnisses präkognitiver und gleichzeitiger in der deutschen die
Frage stellen, ob sich hier vielleicht völkerpsychologische Verschiedenheiten
der amerikanischen und der deutschen Berichterstatter widerspiegeln
: eine u.a. größere Gegenwartsbezogenheit des Amerikaners und
stärkere Zukunftsbezogenheit des Deutschen? Näher liegt allerdings die


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1960-03/0072