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BUCHBESPRECHUNGEN

ganzheitlich verstandenen Seins, die sich auf den verschiedenen ontischen Stufen
, vom Anorganischen über das organische Beseelte bis zum Geistigen wiederfinden
lassen. Der «Kosmotypus», als das Insgesamt der Wesenskräfte, ist
in biologischer und psychologischer Hinsicht als ein Rahmenbegriff für die
Ordnungsstärke zu verstehen, unter denen sich Erbe und Umwelt im Menschen
zu einem strukturierten Ganzen zusammenschließen.

Die Erfassung des Kosmotypus geschieht durch das Horoskop, für das
Ring die Bezeichnung «Meßbild» gebraucht. Diese Wortwahl macht deutlich,
daß man hier eine meßbare Seite des astrologischen Systems vor sich hat, die
als Grundlage der Deutung eine Prüfung an der Wirklichkeit erlaubt. Mit
seinem Bekenntnis zur Wirklichkeit der Astrologie tritt der Verfasser in Gegensatz
zu einer psychologisierenden Auffassung, die im astrologischen System
- der Zwölfzahl der Tierkreistypen, den Bedeutungen der Planeten, ihrer
Harmonie und Disharmonie ausdrückenden Aspekte und der «Häuser» als
Interessenfelder - lediglich eine, aus den Leitbildern des Unbewußten an das
Firmament projizierte Charakterlehre sehen.

Im ersten Band stellt der Verfasser nach einleitender Klärung der Grundlagen
und Begriffe die Wesenskräfte (Planeten) dar, wie z.B. Jupiter als Symbol
des «Sinngebenden», der Wertgerichtetheit und des Sinnstrebens, und Saturn
als Symbol des «Grenzsetzenden», als Erfahrung und Wissen. Die Winkelbeziehungen
unter den Himmelskörpern (Aspekte), die Trigone, Sextile, Quadrate
und Oppositionen der klassischen Astrologie werden als Spannungs-
gefüge der Persönlichkeit behandelt. Behutsam wird der Leser zur Deutungsgrundlage
der Astrologie geführt. Sie wird beschrieben als eine überdauernde
Struktur, die als solche nie in Erscheinung treten kann, aber den Rahmen absteckt
, innerhalb dessen sich die Vielgestaltigkeit personaler Entwicklung mit
freier Entscheidungskraft entfaltet.

Der zweite Band behandelt die Symbolik des Tierkreises, der als «Sphäre des
Ausdrucks» stilgebend für die Wesenskräfte ist. So erscheint etwa das durch
Jupiter symbolisierte «Sinngebende» in einer Persönlichkeitsstruktur anders,
wenn dieser Planet im Zeichen Widder, «dem willensmäßig Antreibenden»
steht, als wenn er etwa in der Jungfrau «dem stofflich Eingrenzenden» lokalisiert
ist. Abschließend wird das klassische, astrologische Häusersystem zu
«Interessensphären» des Verhaltens in Beziehung gesetzt, wie etwa «Eigentum
», «Wurzelboden», «Zusammenleben», «Leitziele», u.a.m. Die Beschreibungen
zeichnen sich durch eine anschauliche feinspürig-detailreiche Analyse
aus, die auch der nicht ausgesprochen astrologisch Interessierte mit Gewinn liest.

In der Öffentlichkeit werden immer wieder Diskussionen über Astrologie
geführt. Vielfach entbehren sie der Vertrautheit mit den Grundlagen des Problems
. Die «Astrologische Menschenkunde» von Ring ist in besonderer Weise
geeignet, diese Grundlagen zu vermitteln und Mißverständnisse zu beseitigen,
die aus dem tiefgründigen astrologischen Entwurf einer magischen Entsprechung
zwischen Makrokosmos und Mikrokosmos armselige Wahrsagerei ma-

chen' Arno Müller, Freiburg


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