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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1960-03/0119
DIE ARBEITSHYPOTHESE «ANTIZUFALLSWAHRSCHEINLICHKEIT» 11 5

Unsere Hypothesen sind also Hypothesen ad hoc, einfach zur Erklärung
der auf den genannten Gebieten gesammelten Erfahrungen. Sie
haben keinerlei andere Begründung und können auch anders nicht gestützt
werden. Sie stehen auch völlig isoliert da, d. h. es gibt in der heutigen
Naturwissenschaft keine analogen Präzedenzfälle für Hypothesen
solcher Art.

Deshalb kann sie auf andere Gebiete selbstverständlich nur dann übertragen
werden, wenn dort dieselben Voraussetzungen gegeben sind, also
a) experimentelle Ermittelbarkeit von Wahrscheinlichkeiten und b) erfahrungsgemäß
oft brauchbare Folgerungen aus «Auffälligkeiten», d.h.
geglückte Feststellung von «Ursachen» für diese Auffälligkeiten, denn
nur dann ist die Hypothese überhaupt berechtigt. Man kann sie also
logisch keinesfalls dahin verselbständigen, daß man aus ihr umgekehrt
auf die etwaige oder gar tatsächliche Auffindbarkeit von «Ursachen» für
angebliche Auffälligkeiten schließt, denn ohne sie gibt es keine objektiven Auffälligkeiten
^ sondern nur «Synchronizitäten» im Sinne C. G. Jungs.

Man kann also keinesfalls logisch richtig aus «Auffälligkeiten» statistischer
Art auf die Existenz von «Ursachen» schließen, wie es etwa die
statistische Parapsychologie und Astrologie tut, sondern man kann nur,
wenn diese angeblichen Ursachen (Telepathie usw.) anderweitig als existent
gesichert sind, aus der Statistik und ihren Auffälligkeiten auf die
Gültigkeit der Hypothesen und weiter darauf schließen, daß vermutlich
solche Fähigkeiten in kleinem Ausmaß sehr verbreitet sind, was natürlich
wieder direkt gezeigt werden müßte.

Statistik ist also immer nur eine Forschungs- aber nie eine Beweismethode, nicht
etwa, weil auch «Auffälligkeiten» wahrscheinlichkeitstheoretisch möglich
wären, sondern weil es solche Wahrscheinlichkeiten überhaupt nicht gibt,
und eine zunächst durch nichts begründete Annahme über die Art des
Naturgeschehens gemacht werden muß, damit «Auffälligkeiten» überhaupt
nicht nur subjektive Auffälligkeiten sind, hervorgerufen durch logisch
falsche Vorstellungen über die Natur der W-R.

(Persönlich darf ich einschalten, daß ich die Existenz von Telepathie,
Hellsehen und Praekognition für durch viele Erfahrungen ausreichend
gesichert ansehe, daß ich mich hier also nicht gegen die Parapsychologie,
sondern gegen eine offensichtlich mathematisch falsche Beweismethode
für diese Existenz wende.)

Jetzt wollen wir noch ein Beispiel aus einem ganz anderen Fragen-


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