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CARL GRAF V. KLINCKOWSTROEM

einem stillschweigenden Eingeständnis, daß eine Widerlegung nicht
möglich ist.

Zu den schärfsten und kompromißlosesten Gegnern der Rutengänger
gehörte auch der (inzwischen abservierte) Vorsitzende der Deutschen
Gesellschaft Schutz vor Aberglauben, für den es sich hier nicht um eine
wissenschaftliche, sondern ausschließlich um eine kriminalistische Frage
handelte. Für ihn war jeder, der anderer Ansicht war als er, ein abergläubischer
Narr. Dieser Herr, ein Verwaltungsjurist, hat sich in eine polemische
Auseinandersetzung mit mir eingelassen, bzw. mich dazu herausgefordert
, auf die hier nicht weiter eingegangen werden soll, da sie in
Donquichotterien gipfelte, die nur mit Sarkasmus beantwortet werden
konnten8*.

An einigen wenigen Beispielen soll nun zunächst aufgezeigt werden,
inwiefern rein wissenschaftlichen Zwecken dienende Experimente meiner
Ansicht nach entscheidenden Wert beanspruchen dürfen. Hierhin gehören
zum Beispiel die Versuche, die der Verband zur Klärung der Wünschelrutenfrage
im Jahre 1911 im Kalibergwerk Riedel bei Hänigsen unternommen
hat und die einen ermutigenden Anfang bedeuteten9. Aus diesen
Versuchen sei ein Detail herausgegriffen, weil ich es als Beobachter miterlebt
habe. Hier hat ein Amateur-Rutengänger, der Landwirt Bibow,
der zum erstenmal in seinem Leben in einem Salzbergwerk war, unzweifelhaft
auf Gesteinswechsel reagiert, und zwar so heftig, daß seine
Zweiggabel zerbrach. Auf der 650-Meter-Sohle hat er den Übergang vom
Steinsalz zum Anhydrit ganz präzise angezeigt. An dieser Stelle gab es
keinerlei Merkmale, die ihm hätten helfen können. Dabei waren störende
Merkmale reichlich vorhanden, die hätten irreführen können, wie z.B.
die Stellen an den Wänden des Stollens, an denen der Grubenstaub abge-

* Ich habe im Verlauf dieser Diskussion an den von der Niederländischen
Akademie der Wissenschaften veranlaßten Versuchen eine Kritik geübt, die,
auf unzureichender Information beruhend, eingeschränkt werden muß. Wie
nämlich Dr. G. Zorab im «Journal of Parapsychology» 23, Dec. 1959, Nr. 4,
S. 270/71, richtiggestellt hat, galten diese Versuche nicht einer wissenschaftlichen
Prüfung von Rutengängern, sondern nur der Nachprüfung von Behauptungen
angeblicher Rutengänger, die ihre teuren Abschirmgeräte zum Schutz
gegen gesundheitsschädigende «Erdstrahlen» an den Mann bringen wollten.
Wie Herr Zorab mitteilt, ist es in den Kreisen dieser Scharlatane in Holland
sehr still geworden, seitdem die Ergebnisse dieser Nachprüfung veröffentlicht
worden sind.


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