Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1960-03/0137
STELLUNGNAHME ZUM WÜNSCHELRUTENPROBLEM 133

fallen war, die also trotz des Halbdunkels aus der Umgebung schön weiß
herausleuchteten und den ahnungslosen Rutenmann leicht hätten beeinflussen
können, wenn es sich wirklich nur um ideomotorische Bewegungen
handelte. Die elektrische Streckenbeleuchtung war bei diesen Versuchen
ausgeschaltet, und Bergassessor P. Behrendt mußte erst den Gru-
benstaub abkratzen, um die Stelle des Gesteinswechsels festzustellen.

Rein wissenschaftlichen Zwecken dienten auch Versuchsreihen, die
Bergbehörden mit erprobten Rutengängern unternommen haben, wie
z.B. im südlichen Ruhrgebiet. Hier war drei Rutengängern, den Geologen
Dr. K. Osswald, Freiherrn Rud. v. Maitzahn und dem Generaldirektor
Schmidt die Aufgabe gestellt, Steinkohlenflöze festzustellen. Nach
dem Bericht, den P. Kukuk und H. Thiel 1927 darüber veröffentlicht
haben, mißlang der erste Versuch, aber in drei weiteren Versuchen wurde
das Streichen von Flözen in allen Fällen richtig angegeben. Angaben über
Störungsverlauf, Störungseinfallen und Flözeinfallen trafen nur teilweise
zu10.

Mit Dr. K. Osswald als Rutengänger hat dann der Stuttgarter Landesgeologe
Dr. W. Kranz, der ein scharfer Gegner der Wünschelrute war,
weil andere Rutengänger bei seinen Prüfungen stets versagt hatten, sehr
umsichtig vorbereitete Versuche vorgenommen, und zwar in seinem
Arbeitsgebiet bei Leonberg. Diese Aufgaben waren so gestellt, daß der
Versuchsperson in diesem ihr nicht vertrauten Gebiet ihre geologischen
Kenntnisse nichts nutzen konnten. «Der Einzige, dessen Rutenkunst ich
nach meinen Erfahrungen beim Aufsuchen von Verwerfungen ernst zu
nehmen vermag, ist Dr. Osswald. Im ganzen hat er gut gearbeitet . . .
Er besitzt offenbar die Gabe, Gesteinsunterschiede, Störungen und dergl.
gewissermaßen zu ,spüren4 oder zu ,fühlen'.» Dr. Kranz hat sich davon
überzeugen müssen, daß es wirklich so etwas wie Bodenfühligkeit gibt11.

Als eine Spitzenleistung darf die Arbeit gewertet werden, die Dr. K.
Osswald als Rutengänger bei der Überleitung der Mangfall und der
Schlierach zum Seehamersee zur Erweiterung des Leitzachkraftwerks der
Städt. Elektrizitätswerke München geleistet hat. Darüber haben die
zuständigen leitenden Ingenieure, Stadtoberbaurat A. Altmann, Stadtbaurat
H. Oelbaum und Oberingenieur K. Boos 1930 sehr eingehend in
Fachzeitschriften12 berichtet. Osswald hat hier nach dem Wünschelruten-
Peilverfahren wasserführende Störungszonen festgestellt, wie solche
schon vorher durch sehr kräftige Wasser- und Schlammeinbrüche, sowie


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1960-03/0137