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PARAPSYCHOLOGIE UND RADIÄST HE SIE 145

ten können.) Besonders interessant verspricht die Differentialanalyse der
Ergebnisse im Hinblick auf die Frage zu werden, ob die Erfolge besser
bei Patienten waren, die die Lokalisation ihrer Beschwerden kannten
oder mit der Diagnose vertraut waren. Dann würde vermutlich die Telepathie
eine erhebliche Rolle spielen. Jedenfalls gilt als unverzichtbarer
methodischer Gesichtspunkt für Untersuchungen der «paranormalen
Diagnose», daß unterschieden werden muß zwischen Patienten der eben
genannten Kategorie und solchen, die von ihrer Krankheit nichts weiter
wissen, als daß sie sich krank fühlen. Es ist kaum nötig, darauf hinzuweisen
, wie gefährlich Diagnosen mit den Hilfsmitteln des Pendels und der
Rute sein können, wenn man die Reaktionen als bare Münze nimmt und
nicht als Hinweise für eine Untersuchung mit objektivierbaren Verfahren.
Auch eine anscheinende Bestätigung des unausgesprochenen Verdachtes
eines Patienten in bezug auf seine Krankheit kann völlig in die Irre führen
. Leicht wird der «Radiästhet» Opfer eines telepathischen Teufelskreises
: er findet, was der Patient erwartet.

Strahlenmythologische Vorstellungen führen auch dazu, daß Aluminiumfolien
, die manche Heiler ihren Patienten zu geben pflegen, als
Träger physikalischer Wirkungen angesehen werden. Bei einer Untersuchung
über die «Geistige Heilung» im Freiburger Institut für Grenzgebiete
der Psychologie und Psychohygiene haben wir festgestellt, daß
von 650 Patienten eines «Geistigen Heilers» jeder zweite Empfindungen
bei der Verwendung der Folien hatte. Eine bekannte Rutengängerin
hatte dem Geistigen Heiler (der selbst übrigens auf keine Theorie festgelegt
ist) mitgeteilt, sie habe mit der Rute außerordentlich starke Reaktionen
auf eine von ihm «geladene» Folie gehabt. Sie stellte sich in anerkennenswerter
Bereitschaft für einen Versuch zu Verfügung. Es wurden
fabrikneue Folien beschafft, von denen zwei von dem «Geistigen
Heiler» durch Halten in der Hand «geladen» wurden. Sie wurden unmerklich
auf der Rückseite markiert und mit 18 andern Folien von Drittpersonen
, die am Versuch nicht beteiligt waren, derart gemischt, daß niemand
mehr ihre Lage auf einem großen Versuchstisch kannte. In wiederholten
Experimenten reagierte die Versuchsperson mit derselben Heftigkeit
wie bei ihrem Originalexperiment auf fabrikneue Folien. Also ein
völliger Fehlschlag. Hätte jemand der Anwesenden die Lage der «bestrahlten
» Folien gekannt, wäre ein täuschendes positives Ergebnis durch
unbewußte Zeichen oder auch durch Telepathie möglich gewesen.


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