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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1960-03/0150
146 HANS BENDER

Während des letzten Krieges führten strahlenmythologische Vorstellungen
zu dem seltsamen Unternehmen eines Korvettenkapitäns im
Marineministerium, eine größere Gruppe von Pendlern zu verpflichten,
die auf Seekarten den Standort feindlicher SchifFseinheiten muten sollten.
Dem Vorhaben lag eine «Resonanztheorie» zugrunde: «Strahlungen»
der Schiffskörper sollten sich auch auf der Seekarte manifestieren und
radiästhetisch festgestellt werden. Sensitive mögen auf paranormalem
Wege bei einem solchen Vorhaben zu Erfolgen kommen - darüber könnten
nur statistische Untersuchungen sichere Kenntnisse erbringen - die
Rede von den «Resonanzstrahlen» ist natürlich pseudophysikalischer
Unsinn, dem man leider nur allzu häufig begegnet. Im übrigen halte ich
es für sehr wichtig, das «Muten» auf Karten zum Gegenstand exakter
Untersuchungen zu machen. Ich höre immer wieder von Sensitiven, die
angeblich mit diesem Verfahren zu Erfolgen kommen, so neulich von
einem Medium im ehemaligen Deutsch-Südwest-Afrika, das von Farmern
, die Wasser benötigen, lebhaft frequentiert würde. In solchen Fällen
müßte von einem kompetenten Gremium von Beobachtern, dem ein
Geologe angehören sollte, Erfolgskontrollen sämtlicher Angaben des
Mediums in einem bestimmten Zeitabschnitt durchgeführt werden. Bei
solchen Untersuchungen wird man es immer wieder mit Pendlern oder
«Rutlern» zu tun haben, die die «mentale Radiästhesie» unter strahlenmythologischen
Voraussetzungen betreiben und entsprechende Systeme
anwenden. Die parapsychologische Forschung ist gerne bereit, sich auf
solche Systeme einzustellen, auch wenn sie sie als bloße Konventionen mit
dem Unbewußten betrachtet. Es kommt lediglich auf den gut dokumentierten
Erfolg an. Für eine theoretische Diskussion zwischen Radiästhesie
und Parapsychologie dürfte eine BegrifFserklärung aber allmählich an
der Zeit sein.

Ob der Rutengänger im Gelände lediglich ein biologischer Indikator
für Reize ist, der allmählich durch den physikalischen Detektor ersetzt
werden kann oder ob auch hier bei unzweifelhaften Erfolgen Paranormales
im Spiel ist, kann nur durch langwierige Untersuchungen geklärt
werden. Unzweifelhaft ist die Bedeutung des psychischen Faktors in der
Form der «Einstellung» auf ein zu findendes Objekt, aber das ist noch
nichts Paranormales. Wenn ein Rutengänger mir versichert, er könne
Reizzonen aus der Ferne angeben und wenn diese Angaben bewiesen
werden könnten, ist natürlich der Verdacht einer paranormalen Wahr-


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