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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1960-03/0169
ZUR PSYCHOLOGIE PA RA NORMALER SPONTANPHÄNOMENE 165

vergleichbaren Erfahrungen unsere Sammlung paranormaler Spontanfälle
zu einem so eindrucksvollen und bedrückenden Dokument menschlichen
Leidens macht, ist die absolute Dominanz des Todes, der Wunden,
des Terrors, der Angst und der Tränen, eine Thematik, die immer die
gleiche bleibt, ob sie mit den unbeholfenen Worten einfacher Leute oder
mit den geschliffenen Formulierungen Gebildeter berichtet wird.

Aber wir ersehen aus dieser Aufstellung noch ein Weiteres, das schon bei
der Behandlung des Motivationsproblems angeklungen war. Hatten wir dort
die Bedeutung der motivierenden Affekte hervorgehoben, so zeigt uns hier die
Übersicht über die inhaltliche Thematik der Spontanerlebnisse, daß es meist
«existentielle Grenzsituationen» sind, die sich in solchen Erlebnissen manifestieren
, und zwar Grenzsituationen, die entweder die physische Existenz des
betreffenden Menschen insgesamt bedrohen oder seinen triebhaften Bedürfnissen
, Wünschen und Strebungen unübersteigbare Hindernisse entgegenstellen
. Es sind also die tiefsten Schichten der Persönlichkeit, die in paranormalen
Erlebnissen hervortreten, während der geistige Bereich so gut wie nicht im
Spiel ist. Daß viele Berichterstatter selber ihre paranormalen Erfahrungen
genau entgegengesetzt interpretieren, nämlich als Ausdruck einer besonderen
Differenziertheit und Subtilität ihrer psychischen Funktionen, als gesteigerte
Sensibilität, sowie im Sinne der Teilhabe an einer «übersinnlichen», alle Vernunft
übersteigenden «höheren» Wirklichkeit, vermag diese Einsicht nicht zu
entkräften. Das Faktum der fast ausschließlichen Trieb- und Affektbezogenheit
paranormaler Erlebnisse bleibt bestehen, und man ist versucht, daraus zu
schließen, daß sie mit urtümlichen Funktionsweisen der menschlichen Psyche
verbunden sind, und somit denen rechtzugeben, die solche «Fähigkeiten», sofern
sie bei heutigen Menschen auftreten, als schwache Rudimente einer in
entwicklungsgeschichtlich früherer Zeit viel umfassenderen und ausgeprägteren
«Natursichtigkeit» (Dacque) betrachten.

Doch wenden wir uns zur inhaltlichen Thematik der Spontanerlebnisse
zurück und stellen wir die Frage, ob sich auch in diesem Bereich Beziehungen
zum Psi-Modus, zur Erlebnisform, zu Bewußtseinszustand
und Bedeutungsbewußtsein oder auch zur psychologischen Motivation
auffinden lassen.

Inhaltsthematik und Psi-Modus. Bezüglich des Psi-Modus ist festzustellen
, daß die thematischen Kategorien 1 (Tod), 2 (Unfälle usw.) und 6
(Erotik usw.) keine wesentlichen Unterschiede gegenüber den Erwartungswerten
von 52,1% für Präkognition und 47,9% für Telepathie aufweisen
. Dagegen gewahren wir innerhalb der Gruppe 3 (Gefangenschaft)
ein Überwiegen der Telepathie um 15,1%, bei der Gruppe 5 (bestimmte
Schicksale usw.) um 9,6%, jedoch in der Gruppe 4 (sonstige Kriegs-


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