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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1960-03/0188
BERICHTE ÜBER SPONTANE ERLEBNISSE

VON R. DEMOLL, G. OLIASS, J. SCHUMACHER

Durch die Grundlagenkritik an den statistischen Ergebnissen der quantitativen
parapsychologischen Forschung haben die qualitativen Phänomene eine
neue Bedeutung gewonnen. Dieses oft abwertend als «anekdotisch» bezeichnete
Material scheint für die Interpretation nicht wiederholbarer statistischer
Einzelergebnisse als «Realhintergrund» erforderlich zu sein und erfährt in
seiner Wechselwirkung durch die statistischen Resultate wiederum eine Stützung
. Es erscheint daher angebracht, in dieser Zeitschrift auch Fallberichte
über spontane paranormale Erlebnisse zu veröffentlichen. Fälle mit einer lük-
kenlosen objektivierenden Dokumentation (Aufzeichnung unmittelbar nach
dem Erlebnis, Nachweis der jErfüllung* durch Zeugenaussagen oder andere
Beweismittel) - Hans Driesch bezeichnete solche Berichte als «Fälle erster Instanz
» - sind sehr selten. Fehlen solche Dokumentationen, muß ein Urteil
über die Glaubwürdigkeit der Berichterstatter einspringen. ,Glaubwürdig-
keit* ist bekanntlich ein sehr komplexer Sachverhalt, wie die von der forensischen
Psychologie durchgearbeitete Analyse der Zeugenaussagen zeigt. Persönlicher
Kontakt vermittelt einen intuitiven Eindruck, Namen, Rang und
Lebensleistung eine Gewißheit, daß verantwortlich ausgesagt wird. Die folgenden
Fälle wurden von sehr qualifizierten Berichterstattern zur Verfügung
gestellt: von dem Münchner emeritierten Zoologen, Geheimrat Dr. Demoll,
von Dr. Günter Oliass, Autor einer Reihe bekannter soziologischer und kultur-
philosophischer Werke und Dr. Joachim Schumacher, der sich als früherer
Schüler Gundolfs in den USA Leonardo-Forschungen zuwandte. Hrsg.

Eine präkognitive Halluzination

Ich war Privatdozent für Zoologie an der Universität Gießen. An einem
der ersten Januartage 1914 lag ich morgens - wie ich überzeugt war -
wach im Bett auf dem Rücken, als ich sah, wie langsam meine nie verschlossene
Zimmertür aufging und ein sehr großer Mann im Gehrock
eintrat, der mit ruhigem, gemessenem Schritt auf mein Bett zukam. (Wäre
ich wirklich hellwach gewesen, so wäre ich sicher aufgesprungen und
hätte die Erscheinung auch mit stärkerem Affekt aufgenommen.) Ohne
besondere Aufregung und vor allem ohne jede Angst, sah ich der Erscheinung
entgegen, sagte mir aber sofort: «Das bin ich ja selbst». Zugleich
fuhr mir durch den Kopf: wenn man sich selbst sieht, bedeutet
dies, daß man bald stirbt. Aber auch dieser Gedanke löste keinerlei Er-


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