Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1960-03/0190
l86 R. DEMOLL, G. OLIASS, J. SCHUMACHER

falls mir das Ordinariat in Karlsruhe angeboten werde. Es sei von dort
angefragt worden. Ich bejahte und erhielt etwa Anfang Juli 1914 den
Ruf für den 1. August 1914.

Auf der einen Seite war ich beinahe bestürzt durch die sich nun erfüllende
Prophezeiung. Auf der anderen Seite bewegte mich doch wieder
der Umstand, daß in dieser Verkündigung ein falscher Termin genannt
war («in zwei Jahren», also Anfang 1916). Ein Zukunfts-Sehen zum Teil
richtig, zum Teil falsch, das schien mir doch kaum möglich.

Am 1. August 1914 brach der Krieg aus. Ich blieb in Gießen, bis ich
im September 1914 ins Feld mußte. Nun bildete sich in mir die feste
Überzeugung aus, daß der Krieg mit dem Jahre 1915 zu Ende ginge und
daß ich dann Anfang 1916 mein Amt in Karlsruhe antreten würde. Dann
- so sagte ich mir - stimmt auch die Termin-Angabe.

Im Sommer 1915 machte ich in Galizien die Cholera durch, überstand
sie aber relativ schnell, da ich mich kurz vorher von meinem Sanitäts-
Unteroffizier nochmals hatte impfen lassen.

Ich kam September zur Erholung nach Bad Nauheim, anschließend an
ein Truppenlager bei Bad Orb. Die ärztliche Tätigkeit beanspruchte
mich hier selten mehr als eine Stunde jeden Morgen.

Im November fragte mich mein vorgesetzter Oberstabsarzt, mit dem
ich freundschaftlich stand, ob ich nicht versuchen wolle, nach Karlsruhe
versetzt zu werden, wo ich mein Institut betreuen könne, während im
Lager kaum etwas zu tun war. Ich schilderte ihm die Schwierigkeiten, die
bestehen, wenn man in ein anderes Armee-Korps versetzt zu werden
wünscht. Bald darauf erklärte er mir, er habe in Frankfurt den Weg ausgekundschaftet
, wie ich das Ziel sicher erreichen könne. Ich fuhr darauf
nach Frankfurt und erhielt dort die Zusage, ich würde demnächst dem
badischen Armeekorps überwiesen.

Die Überweisung erfolgte auf 1. Januar. Ich erhielt sie während des
Weihnachtsurlaubes, fuhr am 1. oder 2. Januar nach Karlsruhe und meldete
mich. Es wurde mir mitgeteilt, daß ich dem Garnisonslazarett
Karlsruhe zugeteilt sei, jedoch mit der Einschränkung, daß ich nur am
Vormittag bei Operationen zu assistieren hätte. Der Nachmittag stünde
mir für Arbeiten in meinem Institut zur Verfügung. Das war in den
ersten Januartagen 1916.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1960-03/0190