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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1960-03/0196
ERNST JÜNGER UND DIE ASTROLOGIE

VON G. F. HARTLAUB

Im Denken Ernst Jüngers, dessen Lebenswerk neuerdings durch das
Buch «An der Zeitmauer» (Ernst Klett Verlag Stuttgart 1959) bereichert
worden ist, haben die Erfahrungen, von denen in dieser Zeitschrift
die Rede ist, schon immer eine gewisse Rolle gespielt. Zwar vermeidet
der Autor sowohl den durch den Spiritismus kleinbürgerlicher Konven-
tikel kompromittierten Ausdruck «okkult», wie er auch nicht die moderneren
Bezeichnungen parapsychisch, paranormal u.ä. anwendet. Er hat
sich unseres Wissens zu dem, was man heute im engeren wissenschaftlichen
Sinne als Parapsychologie versteht, nicht geäußert. Kennzeichnend
, daß er sich vielmehr im Hinweis auf das gemeinte Gebiet mit dem
altertümlichen, vorwissenschaftlichen, ja mythischen Ausdruck «Das
Erdgeistige» begnügt. . .

Daß Jünger trotzdem von der nicht nur poetischen, sondern naturhaften
(vielleicht «innernatürlichen») Wirklichkeit gewisser Bewirkungen
nicht weniger überzeugt ist, wie das vor ihm etwa ein Paracelsus,
Boehme, Goethe, Novalis, Schelling, Schopenhauer und Fechner gewesen
sind, das wird jeder unbefangene Leser seiner Bücher entdecken.
In seinem neuen, verhalten-prophetischen Werk, welches - darin zum
Teil den Ideen eines Romano Guardini und Jean Gebser vergleichbar -
die Tiefe der Wandlung, in welcher die Menschheit heute begriffen ist,
auszuloten unternimmt, überwiegt zwar nach außen hin eine Haltung,
die das wiedererwachte Interesse an den «Nachtseiten der Natur» mehr
nur als Symptom beobachtet und bewertet. Aber eine gewisse, darüber
hinausgehende persönliche Affinität verleugnet der Verfasser nicht. «Im
einzelnen» - schreibt er - «ist nicht nur Mythisches, sondern auch Magisches
stets lebendig, in Ausnahmen bedeutende Phänomene hervorbringend
: Natursicht, Fernsicht, unmittelbare Heilkraft und prophetische
Begabung - die Fähigkeit zu wissen, was die Erde will». Und an anderer
Stelle: «Endlich sei angedeutet, daß die Technik bereits auf dieser Stufe
Geisteskräfte nachzuahmen beginnt, die verloren gegangen sind. Wie
nämlich der Telefondraht den Nervensträngen verglichen werden kann,
so die drahtlose Emission jener hellsichtigen Übertragung von Bildern
und Botschaften, wie sie noch heute nicht nur bei Primitiven, sondern


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