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buchbesprechungen

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Das ist allerdings Glaubenssache; denn wissenschaftlich gesehen, haben
immaterielle (seelische) Fernwirkungen noch nichts mit Unsterblichkeit zu
tun und post mortem-Fälle sind kein schlichter Beweis für den Spiritismus.
Durch diese weltanschaulich festgelegte Eingrenzung verlieren viele vorzügliche
Anmerkungen und kritische Einsichten in Einzelprobleme am Schluss an
Wert. So ist der Verf. sich zwar im Klaren, daß das Spiritismus-Ammismus-
Thema «in einen weiteren Rahmen» gestellt werden muß, der die «strenge
Dualität der beiden Hypothesen» aufhebt, doch bleibt als Fazit nur wieder ein
personalistischer Spiritismus übrig. Es ist schade, daß der Autor sich hier die
Möglichkeit entgehen ließ, sich wirklich über die Diskussionsebene der Zeiten
Aksakows zu erheben und etwa aus der Relativität des Personenbegriffes, den
die P. erkennen läßt, jenen weiteren Gesichtswinkel zu finden, der die unvermeidbaren
Banalitäten des Spiritismus vermeidet.

Der Spiritismus war nie das Weltbild der P.; er ist es nicht einmal in einem
historischen Sinne; denn die Gewalt des Numinosen, die alle ernsthaften Gedankengebäude
alter Adepten erfüllte, ist hier einer bedenklichen rationalen
Verdünnung anheimgefallen, die keine Vergleiche zuläßt. Wäre es nicht besser
und unserem kritisch-nüchternen Denken angepaßter, das Unergründliche und
die vielfache Aporie im Weltbild der P. zu bekennen und offen zu lassen, wobei
es dann jedem freistehen mag, für sich das Unabgeschlossene durch religiöse
oder gnostische Spekulationen zu ergänzen ? Ich möchte allerdings meinen, daß
der Weg in die echte religiöse Transzendenz von der P. aus genau so nah oder
weit ist, wie er auch von jedem anderen beliebigen Punkt der Welt aus sein

kann' Hans Sexauer, Stuttgart

Candi: Briefe an Tschü. Anregungen zu radiästhetischen Studien in 35
Briefen. Arkana-Verlag, Ulm-Donau, 1959, 334 Seiten, DM 26.80.

Hinter diesem Pseudonym verbirgt sich - wie die Umschlagklappe des Buches
doch enthüllt - ein als Forscher auf dem Gebiet der Liturgie-Geschichte bekannter
und mit hohen Ehren ausgezeichneter Benediktinerpater. Der Autor
dieser lebendig geschriebenen Anleitung zum erfolgreichen Pendeln und Ruten
scheint selbst «radiästhetisch» begabt: er datiert mit seinen Praktiken gegen
alle Erwartung richtig einen wertvollen liturgischen Text (S. 230), bestimmt
den Aufenthaltsort von Vermißten u. a. m. - ganz in der Linie des Abbe Mer-
met, an dem auch das theoretische Gerüst ausgerichtet ist. In einer «mentalen
Orientierung» stellt man sich auf die ,Ausstrahlungen' naher und ferner Objekte
selektiv ein, vereinbart dann mit dem Pendel (»dynamischer Messer') in
einer ,mentalen Konvention* bestimmte Reaktionsformen und sammelt sich
in der «Wellenkonzentration» auf den strahlenspendenden Gegenstand (den
,temoin* des Abbe Mermet) oder auf die Richtung, aus der aus der Ferne die
Fluide zu erwarten sind. Man ist gespannt, was der Autor über die Abgren-


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