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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1960-03/0208
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ZEITSCHRIFTEN SPIEGEL

3. Was bedeuten diese Signifikanzen?

4. Etwa, daß die Versuchspersonen z.T. ESP bewiesen haben?

5. Handelt es sich speziell um einen PK-Effekt?

6. Haben wir es mit einer «neuen ESP» zu tun?

Nach Darstellung des üblichen Vorgehens bei quantitativen parapsychologischen
Versuchen und ihrer Auswertung und Deutung zeigen die Autoren, daß
die Parapsychologen ihr Problem willkürlich lösen. Der Hauptirrtum bestehe
darin, das signifikante Verhalten der Versuchsergebnisse in den Rang von
Psi-Wirkungen zu erheben, ohne zu bemerken, daß dabei «Fehler» mit außersinnlichen
Vorgängen verwechselt werden.

Im Folgenden wird der Wert der statistischen Signifikanz erörtert und hervorgehoben
, daß statistische Konstanten nur Hilfsmittel der Urteilsbildung,
keine «unfehlbaren intellektuellen Maschinen» darstellen (der Irrtum der mathematischen
Laien besteht, wie im Originalmanuskript S. 21 zitiert wird,
darin, die Wahrscheinlichkeit (Pa)> daß eine zufällige Differenz gleich D sei,
zu verwechseln mit der Wahrscheinlichkeit (7Ta), daß die Differenz D zufällig
sei. Es werde also eine Kompositionsbezithung mit einer Ableitungsbtzithxxng
verwechselt). Da die Parapsychologen diese forschungslogischen Grundlagen
übersähen, bemerke die quantitative Forschung nicht, daß sie eine Teilwahrheit
in einen Irrtum verkehre durch den Anspruch, sie zu verabsolutieren. Der
Erfolg und die Gültigkeit des statistischen Instruments in anderen Bereichen
der Wissenschaft beruhe auf der Korrektur- und Anpassungsmöglichkeit der
Rechenergebnisse durch die Praxis.

Zum Thema «Methodologische Grundirrtümer der Parapsychologie» stellen
die Autoren fest, daß die Gültigkeit des Vergleichs zwischen Ansage- und Zufallsreihen
davon abhänge, daß sich die Zufallszahlenreihe gemäß wahrscheinlichkeitstheoretischen
Voraussetzungen verhalte. Mittels X2-Berechnungen weisen
die Autoren nach, daß die der genannten Tafel entnommenen Zufallszahlen
sich weder nach Sequenz noch Frequenz diesen Voraussetzungen gemäß
verhalten, daher zur vergleichenden Gegenüberstellung für parapsychologische
Experimente unbrauchbar seien. Genovese erzielte bei früheren Arbeiten
mit Gegenüberstellungen ausschließlich der Tafel entnommenen Zahlenmaterials
hochsignifikante Koinzidenzen (CR =+ 3,88). Solche Experimente
wurden auch hier von den Autoren mit gleichem Erfolg unternommen. Diese
hochsignifikanten Ergebnisse würden von jedem Parapsychologen als beweisend
für Psi angesehen werden aus dem methodischen Grundirrtum, ESP-
Resultate als notwendigerweise von Versuchsansagen abhängig anzusehen.
Mathematisch ist jedoch zunächst nicht mit Sicherheit festzustellen, welche
Kolonne die Resultate ergibt, woraus die Willkür der Gegenüberstellung und
die parapsychologische Bedeutungslosigkeit der Koinzidenzen folgt.

Dieses Ergebnis wird von Bertrands und Baldaccis Argumenten bestätigt,
wie auch von Choens Versuchen zur Ermittlung der subjektiven Wahrscheinlichkeit
. Sie bekräftigen die statistische Unabhängigkeit zwischen Verlauf und
Voraussagen von Zufallsereignissen. Auch die Versuche von Spencer Brown,


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