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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1960-03/0209
ZEITSCHRIFTENSPIEGEL

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Oram, Genovese schließen ebenso wie der vorliegende, daß die von Para-
psychologen geübte Gegenüberstellung reiner Zufalls- wie auch «menschlicher
» Ansageserien untereinander'signifikante Resultate ergeben kann.

Anschließend werden die Arbeitshypothesen der Parapsychologie, sowie die
von Brown, Oram, Genovese, Marina di Ravenna analysiert, ausgehend von
der wissenschaftstheoretischen Voraussetzung, daß eine Hypothese nur herangezogen
werden kann, sofern nicht andere zuverlässigere existieren. Die Autoren
stellen fest, daß diese Hypothesen, obgleich voneinander unterschieden
(z.T. sogar kontradiktorisch), die alle jeweils die gleiche methodologische
Struktur gemeinsam haben, sämtlich eine Bestätigung erfuhren. Tatsächlich
wiesen alle Ergebnisse signifikante Werte auf. Welche Hypothese ist also die
zuverlässigste? Da die parapsychologische keine höhere Zuverlässigkeit hat
als die anderen, kann sie logischerweise nicht akzeptiert werden. Es folgt eine
Würdigung der Kritiken und Einwände insbes. Soals. Gegenüber dem Argument
der Wiederholbarkeit und der methodischen Varianten wird festgestellt,
daß auch die Gegenexperimente aller Kritiker beträchtliche methodische Varianten
aufweisen, so daß sich das «Zufalls-Subjekt» unter veränderten Bedingungen
bisher ebenso konstant verhalten hat. Auch die Varianten der induktiven
Korrelation sind nach Meinung der Autoren mit ihren Mitteln, dem Zufallssubjekt
, reproduzierbar.

Weiter ist das Argument der hohen und niedrigen Signifikanzen in der quantitativen
Parapsychologie von großer Bedeutung. Hier zeigen die Autoren,
daß bisher kein Minimal- oder Maximalwert als Standardlimit in der Parapsychologie
existiert, sondern die jeweils als gültig betrachteten CRs von + 2,33
auf + 2,58, dann auf + 2,8 bis 3, schließlich auf + 3,5 stiegen, wobei ein
logischer Grund oder Grenzwert dieser Bewegung nicht zu sehen sei. Die stark
einschränkenden Bemerkungen Soals hinsichtlich dieser Steigerung und der
parapsychologischen Bedeutung seiner Arbeiten werden zitiert und hervorgehoben
, daß sie ebenfalls ein Ausweichen auf rein quantitative Steigerung des
CR ohne logische Begründbarkeit beinhalten. Auch hier zeige sich die unzulässige
Verabsolutierung einer statistischen Konstante zu einem Algorithmus.
Auch der nächste Abschnitt stellt für die Autoren eine Entkräftung zahlreicher
parapsychologischer quantitativer Ergebnisse dar. Die in diesem Zusammenhang
bekannten U-Kurven (Pearson-Kurve, aus deren Vorhandensein McCon-
nell sogar ein statistisch negatives PK-Experiment als parapsychologisch positiv
bedeutsam bezeichnete: s. Originalmanuskript S. 46) lassen sich nicht nur aus
zahlreichen Untersuchungen von Naturerscheinungen, sondern auch aus
offensichtlich sinnfreien Ereignispaaren, wie z.B. dem Verhältnis zwischen
Wagen und Achsenzahl der italienischen Eisenbahnen erhalten; sogar, wie
Genovese zeigte, aus kombinatorischen Operationen mit Zahlenpermutationen
der Kardinalzahlen (wofür im Originalmanuskript Anweisungen gegeben
werden). Außer der U-Kurve lassen sich auch die bekannten Absink-Effekte
so erzeugen. Das Gleiche gilt für andere Zahlenserien, seien dies reine Zufallszahlen
oder fingierte ESP-Experimente wie das von Marina di Ravenna.


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