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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1961-04/0055
52 INGE STRAUCH

In unseren bisherigen Untersuchungen fand die Frage nach einer spezifischen
Persönlichkeitsstruktur von erfolgreichen und erfolglosen
Tramplerpatienten noch keine befriedigende Antwort. Obwohl wir
schon von unserer Methode her einige Gründe für die mangelnde Ergiebigkeit
, vor allem der quantitativen Auswertung, angeben konnten,
muß man sich fragen, ob nicht weit schwerere Mängel, die in der Psycho-
diagnostik selbst liegen, die Ursache sind. Es gibt eine Reihe von Untersuchungen
auf anderen Gebieten (so z. B. in der Psychosomatik), die nur
geringe Ergebnisse brachten. Vor allem bei den projektiven Verfahren
stoßen wir bei der Auswertung auf die Schwierigkeit, daß keine empirisch
gewonnenen Normwerte vorliegen. Darüberhinaus entziehen sich
gerade wesentliche Merkmale eines projektiven Tests einer quantitativ
meßbaren Auswertung. Auch charakterologische Dimensionen, wie starkes
- schwaches Selbstgefühl sind in sich schon sehr vielschichtig determiniert
und mehrdeutig. Doch sollten uns die testkritischen Erwägungen
nicht entmutigen, in einer neuen Untersuchung weiterhin der Frage
nach der Persönlichkeitsstruktur von Positiv- und Negativgruppe auf
den Grund zu gehen, da man ja sicherlich unterstellen darf, daß solch
klar umrissene differente Reaktionsweisen und Verhaltensschemata auf
tiefer liegenden Unterschieden beruhen müssen.

Die Phänomene der geistigen Heilung und verwandter Gebiete der
unorthodoxen Medizin sind eine so auffällige Realität geworden, daß sie
heute nicht mehr als eine kuriose ,quantite negligeable* übergangen werden
können. Sie sind im Gegenteil Gegenstand lebhafter Diskussion geworden
, wobei von den verschiedenen Autoren, die um die Erhellung
der zugrundeliegenden Umstände bemüht sind, die verschiedenartigsten
Meinungen geäußert werden. Unter den Fragen, die diskutiert werden,
zeichnen sich insbesondere folgende Probleme ab:

Ist die wachsende Inanspruchnahme der unorthodoxen Heilverfahren
ein Symptom der mangelnden Sekurität unserer Zeit, der angsterfüllten
Beunruhigung und des reaktiven Haltsuchens am Irrationalen?

Oder ist die Anziehungskraft der außerschulgemäßen Heilmethoden
und das Prestige ihrer Vertreter in erster Linie eine Gegenbewegung zu
der fortschreitenden Funktionalisierung der Schulmedizin?

Die Tatsache, daß Laienbehandler überhaupt Erfolge haben, hat weiterhin
die Fragen aufgeworfen, ob es nicht Aufgabe des Arztes sei, eine
emotionale Beziehung zum Patienten zu erstreben, da diese offenbar von


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