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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1961-04/0182
«PRAEKOGNITION» IN TRAUM SERIEN 179

Ordnungen getroffen hatten, wurde eine Erläuterung der vorgelegten
Texte gegeben: dies seien Träume, die zwischen August 1954 und Mai
1959 von der Schauspielerin, Frau M., geträumt, sofort aufgeschrieben
und im Archiv des Instituts deponiert gewesen seien. Die Reaktion der
Zeugen auf diese «Enthüllung» füllt eine Skala von «erstaunlich» bis
«unheimlich». In den Tonbandprotokollen zeigt sich bei dieser Gruppe
als Folge der überraschenden Aufdeckung eine starke Betroffenheit, die
sie nicht in Worte fassen konnte. Für andere Zeugen wurde der prae-
kognitive Charakter der Gotenhafen-Träume einsichtig und wurde mit
Kommentaren bekräftigt. So führte eine Reihe von ihnen (z.B. Schnittmeisterin
Dü./ Standphotograph Mi./ Aufnahmeleiter Th.) ähnliche Erlebnisse
aus eigener Erfahrung an und suchte aus dieser Analogie die
subjektive Evidenz zu begründen.

Einerseits überrascht von der Vielzahl der festgestellten Koinzidenzen,
zum anderen aber geprägt von einer vorsichtigen Zurückhaltung ist die
Stellungnahme des Regisseurs Wi.:

«Es steht mir nicht an, eine Feststellung zu machen. Ich bin verwundert
über die zahlreichen Träume, die ich aus diesem Film bestätigen mußte. Wieweit
natürlich eine wahre, echte Beziehung besteht, das werden Sie wahrscheinlich
viel besser entscheiden. Ich bin verblüfft, daß so viele Dinge anscheinend
zugetroffen sind.»

In gleicher Weise ambivalent ist das Resume des Standphotographen
Mi. Für ihn lag die Schwierigkeit nicht etwa in der Sache selbst - er hatte
Ahnliches aus eigener Erfahrung berichtet - sondern in der Person der
Träumerin:

«Ich bin sehr erstaunt darüber, daß eine Frau das vorher geträumt hat und
es nicht erzählt. Das hätte sie uns doch erzählt! Denn wenn ich so etwas schon
mal geträumt habe, dann würde ich das meinen Mitarbeitern erzählen.» (Interviewer
: Das hat sie nicht getan?) «Nein, aber es wäre doch logisch, daß man
darüber spricht!»

Anders wiederum die Position des Produktionsleiters Mo., der sich sofort
der Konsequenz solch «praekognitiver» Bezüge bewußt war:

«Wissen Sie, mich beunruhigt eigentlich so etwas: Wahrträume, die in die
Zukunft weisen. Wenn man Zukunft voraussehen könnte, dann ist automatisch
die Willensfreiheit eingeschränkt. Das ist etwas, wogegen ich mich gefühlsmäßig
wehre. Deshalb bin ich so froh, daß die Dinge nicht photographisch
genau abgebildet sind, sondern ähnlich. Wie man etwa in der Astrologie zu


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