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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1961-04/0183
l80 HANS BENDER UND JOHN MISCHO

sagen pflegt: <Die Sterne machen geneigt, aber sie zwingen nicht). Denn es
wäre furchtbar für mich persönlich, wenn die menschliche Willensfreiheit ausgeschaltet
wäre.»

Anhand dieser wenigen Beispiele läßt sich schon erkennen, daß die
abschließende «Gretchenfrage» des Interviewers die Kolonne der bisher
einmütig zuordnenden Personen aufspalten mußte. Obwohl die Anzahl
der aufgedeckten Koinzidenzen weit über der Zufallserwartung lag,
und infolgedessen die logische Konsequenz ein ebenso einmütiges Gesamturteil
hätte sein müssen, erfolgte an diesem kritischen Punkt ein
«irrationaler Bruch», als nämlich an der Nahtstelle zwischen dem natürlichen
, spontanen Erkenntnis Vorgang, der jene Reihe von Bezügen entdeckt
hatte, und den daraus resultierenden Folgerungen einer «Vorausschau
», abseits vom Unverbindlichen eine persönliche Stellungnahme
gefordert wurde.

Zwei verschiedenartige Strömungen lassen sich feststellen, die an diesem
Punkt die persönliche Stellungnahme stark beeinflussen. Für die
einen ist es der Einbruch des Emotionalen, der die subjektive Evidenz
verstärkt und sie über jeden Zweifel heraushebt. Für andere hingegen
erfolgt eine kritisch-rationale Distanzierung mit der Tendenz, subjektiv
als unbehaglich empfundene Konsequenzen abzuschwächen.

VI. ZUR DISKUSSION DER EVIDENZFRAGE

Über die Evidenz der Übereinstimmungen zwischen den Aussagen der
Träume und den im Einzelnen dokumentierten Realsituationen wird an
dem jetzt erreichten Punkt der Darstellung jeder Leser eine bestimmte
Meinung haben. Sie wird bei parapsychologisch Geschulten, die mit dem
Beweismaterial für Praekognition vertraut sind, anders ausfallen als bei
Zweiflern, welche die Existenz von Psi-Phänomenen für unglaubwürdig,
wenn nicht gar für unmöglich halten und wiederum anders bei Lesern,
die mit der Traumpsychologie vertraut sind als bei solchen, die keine
Beziehung zu ihr haben.

Wir erwähnen diese Selbstverständlichkeit, um gleich zu Beginn der
Diskussion des Evidenzproblems auf den Hintergrund der Einstellung
zu den in Frage stehenden Sachverhalten hinzuweisen. Dieser Hinweis
auf den soziologischen Faktor der Einstellung enthält zugleich das Eingeständnis
, daß die fraglichen Sinnbeziehungen zwischen den Träumen


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