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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1961-04/0184
«PRAEKOGNITION» IN TRAUMSERIEN l8l

und den Realsituationen nicht mit einer zwingenden Evidenz zu beweisen
sind, sondern Ermessensurteile bleiben, deren Richtigkeit als mehr oder
weniger wahrscheinlich angesehen werden kann. Diese Einschränkung
gilt aber für viele wissenschaftliche Aussagen in gleicher Weise.

Das Eviden^problem bei qualitativem Material

In einem Artikel über «Die Evidenzfrage in der Parapsychologie»2
macht A. Neuhäusler mit Recht darauf aufmerksam: «Können wir überhaupt
über irgendein Evidenz-Erlebnis, auch über das ,strengste", Rechenschaft
geben? Kein Mensch zweifelt, daß 2X2=4 ist, kein Mensch
zweifelt - außer philosophischen Allesbezweiflern -, daß A mit A identisch
ist, daß ein Kreis kein Viereck ist, daß es zu einer Geraden in einer
Ebene durch einen Punkt nur eine Parallele gibt. Wir wollen nicht davon
reden, daß die Mathematiker gerade die Gültigkeit der geometrischen
Axiome der Euklidischen Geometrie bezweifelt haben, sondern nur allgemein
betonen: Kein Evidenz-Erlebnis kann für die , Offensichtlichkeit
', für die Selbstverständlichkeit' eine Rechenschaft geben. Das
Selbstverständliche kann nicht aus anderem verständlich gemacht werden
- aber die Selbstverständlichkeit, die es in sich hat, ist eine andere,
rational nicht analysierbare.» Für die parapsychischen Phänomene gilt
nach Neuhäusler der Rang der «praktischen Gewißheit», die nicht nur
das aus sich selbst Evidente, sondern auch das höchst Wahrscheinliche
umfaßt. Dogmatische Gegner der Parapsychologie erkennen allerdings
deren Ergebnissen nie diesen Rang zu. Sie setzen aus einer unüberwindlichen
Scheu vor Psi-Phänomenen gegen die «höchste Unwahrscheinlich-
keit des Zufalls» - aus der ein parapsychisches Phänomen gefolgert
wird - eben die «höchste UnWahrscheinlichkeit» solcher Phänomene.
«Da also beide Parteien von subjektiver Evidenz ausgehen, die einen
davon, daß der Zufall absurd wäre, die andern davon, daß der NichtZufall
absurd wäre - wer hat recht?»

Während die «höchste Un Wahrscheinlichkeit des Zufalls» bei statistischen
Experimenten sich zahlenmäßig als Signifikanz erfassen läßt, entziehen
sich spontane Phänomene bzw. komplexe Aussagen, wie sie in
den Traumtexten des Falles Gotenhafen vorliegen, einer mathematischen
Formulierung der Unwahrscheinlichkeit des Zutreffens durch Zufall
. Es sind zwar zur statistischen Bewertung freien parapsychischen Ma-


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