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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1962-05/0033
30 HANS BENDER UND JOHN MISCHO

den Traum auslöste, der in Bezug auf die aktuelle Lebenssituation zur
Zeit des Traums dann als Verarbeitung eines affektiven Tagesrestes anzusehen
wäre. Kurz vor dem Traum hatte Frau M. auch in der Zeitung
über den Plan gelesen, eine Baby-Schwimmschule einzurichten. Für den
drei Wochen später geträumten Schwimm-Traum könnte eine depressive
Stimmung in Bezug auf Film-Angelegenheiten einer ihrer Töchter auslösend
gewirkt haben. In einem Tagebuch-Eintrag vom 9. 10. 1957 -
dem Vortage des Traums - heißt es: «Sie hat sogar noch Ärger durch
mich, weil sie eine Rolle darin vergessen hat. Ich mache Schluß mit dem
Film und weine und bin deprimiert.»

Praekognitives Bezugssystem

Die Bedeutung des Baby- und Schwimmtraums im praekognitiven
Bezugssystem ist in einem ersten Ansatz auf S. 124, I, der Exploration
von Frau M. entsprechend skizziert worden. Die Dokumentation (I, S.
15 5 ff. und S. 15 8 f.), hat ihre Angaben voll bestätigt. Im Gotenhafen-Film
spielte Frau M. die Rolle einer Landarbeiterin Frau Rauh, die wie die
Hauptdarstellerin ein Baby erwartet und es kurz nach seiner Geburt auf
den großen Flüchtlingstreck nach Gotenhafen mitnimmt. Das Baby,
ein Kind mit schönen, dunklen Augen, wird in einer Filmszene an Bord
des Schiffes «Wilhelm Gustloff» gezeigt. Die Szene, auf die sich der
Traum beziehen läßt, wurde genau zwei Jahre nach dem Traum, am
15. 9. 1959, gedreht: Frau Rauh wird mit ihrem Baby aus einem ins
Wasser stürzenden Rettungsboot geschleudert. Sie treibt mit einer Reihe
anderer Darstellerinnen im Meer und ruft verzweifelt: «Mein Kind,
mein Kind!» Das Baby ertrinkt. In der ursprünglichen Fassung des
Films war noch eine Szene enthalten, die später wegen ihrer deprimierenden
Wirkung auf das Publikum herausgeschnitten wurde: Frau M. sitzt
in dieser Szene, ein Stück Holz im Arm für ihr Baby haltend, in einem
Rettungsboot und singt vor sich hin: «Pommerland ist abgebrannt».
Eine neben ihr sitzende Frau reißt ihr das Holz aus der Hand und wirft
es mit dem beschwörenden Ruf ins Wasser: «Aber das ist ja gar nicht Ihr
Kind!» . . . Frau M. springt nach mit dem Schrei: «Mein Kind, mein
Kind!» und ertrinkt.

Bei dieser Ertrinkensszene wurden Aufnahmen mit einer Unterwasserkamera
gemacht, die für Frau M. besonders anstrengend waren:


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