Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1962-05/0035
32 HANS BENDER UND JOHN MISCHO

Traumdetails und Details der als Erfüllung in Anspruch genommenen
Realsituationen einen «Gestaltzusammenhang»: die vier Traumszenen
«Verborgener Jude», «Bootsmanöver», «Reiten» und «Wiederkehr»
lassen sich auf drei Drehabschnitte des Gotenhafen-Films beziehen.
Die Erscheinung, daß verschiedene Szenen eines einzigen Traums Beziehungen
zu verschiedenen, aber dem Gesamtkomplex «Gotenhafen-
Film» zugehörenden Situationen aufweisen, erhöht die Bedeutung der
Einzeldetails, die zur Feststellung der «Übereinstimmungsevidenz» in
Anspruch genommen werden.

Diese peripheren «verständlichen Zusammenhänge» (Komplex der
Bezüge) müssen nun auf die vermutlich zugrundeliegenden psychologischen
Bedeutungszusammenhänge untersucht werden. Die Traumsequenz
sei kurz wiederholt: in einer ersten Szene muß sich ein alter
Jude vor Menschen verstecken. Dann folgt eine Szene mit einem Bootsmanöver
: mit anderen Personen befindet sich die Träumerin anscheinend
auf einer Insel und soll über ein großes, wildes Wasser mit Booten.
Sie kann nicht landen und gibt auf. In der dritten Traumszene reitet sie
mit anderen «auf netten, kleinen und freundlichen Pferden.» Zugleich
lösen «mützenartige» Gebilde, denen sie auf dem Weg begegnet, «ein
gewisses Unbehagen» aus. Als letzte Szene endlich («Wiederkehr») die
Ankunft an einem Theater in Polen, wo die Träumerin glaubt, schon
einmal gewesen zu sein (sie erkennt die Garderobe; die Friseuse, die die
Damen frisieren will, wird weggeschickt).

Bezugssystem der aktuellen Lebenssituation

Aus ihrem Kommentar, den Frau M. unmittelbar nach dem Traum
niederschrieb, geht hervor, daß sie zwei Tage vorher ein Hörspiel
erlebte, welches die Sintflut des Alten Testaments zum Gegenstand
hatte. Die Bootsszene scheint ihr auf diesen Tagesrest zurückzugehen.
Am Abend vor dem Traum hatte sie ein Theaterstück angesehen, in dem
deutsche Soldaten, eingekesselt von Russen, sich in einem Keller versteckt
halten müssen. Jeder Fluchtweg war abgeschnitten, die Lage
hoffnungslos, nur der Weg in die Gefangenschaft stand noch offen. In
der Handlung dieses Stückes tauchten Ortsnamen auf, die der Träumerin
bekannt waren: sie hatte während des Krieges auf einer Tournee
in diesen Gebieten gastiert. Im Anschluß an das Bühnenstück - es war


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1962-05/0035