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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1962-05/0042
«PRAEKOGNITION» IN TRAUMSERIEN 39

kertraum Nr. 676 (I, S. 124 und S. 185fr.) wird eine, durch Tagebuchnotizen
belegte, affektiv getönte Partnerschaftsproblematik dargestellt.
Im Ablauf des Traums erscheint zunächst die «Anwurfszene» des Komikers
, dann die «Anwurfszene» des Verwundeten und zuletzt sieht die
Träumerin ihr eigenes Bild während einer Filmvorführung auf die
Leinwand gespiegelt. Eine vergleichbare Verlaufsgestalt findet sich im
Rorschachtest bei den Farbtafeln VIII und IX. Als Aufforderungscharakter
der Tafel VIII sehen die einschlägigen Autoren übereinstimmend
eine Modellsituation der affektiven Außenzuwendung, während Tafel
IX als Appell an das Leistungsverhalten des Probanden aufgefaßt wird.
Frau M. zeigt in ihrer Reaktion auf diese beiden Tafeln eine wohl persönlichkeitsspezifische
Reaktion: am Ende des Deuteprozesses steht bei
beiden Tafeln eine Spiegelantwort. Unterstellt man dem Traum 676
sowohl eine Problematik der affektiven Außenzuwendung (Partnerschaftsproblematik
mit El.) als auch der eigenen Leistungsentfaltung
(Filmbezug), dann läßt sich die letzte Szene dieses Traums («Botticelli-
Gesicht») als «Spiegelszene» in eine vergleichbare Beziehung zum
Deuteablauf der Tafeln VIII und IX bringen.

Auch für die in den Träumen wie in den späteren Realsituationen erscheinende
Verquickung von tragischen und komischen Elementen, die
gleichzeitig oder in raschen Umschlägen auftreten, finden wir Parallelen
in den projektiven Tests. So wird z. B. im Rorschachtest zu Tafel VI die
Antwort gegeben: «Das ist ein Bettvorleger von einem Hund - das
Herrchen hat seinen Hund geliebt und da hat er 'nen Bettvorleger daraus
gemacht.» Ähnliche charakteristische Umschlagsphänomene finden sich
im Wartegg-Zeichentest und im Farbpyramidentest.

Zusammenfassend läßt sich zum Traum von der «Klimatischen Parado-
xie» feststellen, daß wiederum eine sinnvolle Koinzidenz zwischen der
seelischen Lage zur Zeit des Traumes sowie einer, diese akute Kondition
tragenden existentiellen Grundbefindlichkeit einerseits und zukünftigen
Realsituationen auf der anderen Seite deutlich wurde. Im Unterschied
zum Schiffskochtraum, wo die im Traum gespiegelte seelische Lage in
nahezu identischer Weise gelebte Wirklichkeit geworden zu sein scheint,
mischt sich hier in den Realsituationen gelebte Wirklichkeit mit Bildern,
die nur durch Kontiguität mit der Persönlichkeitsproblematik verbunden
sind, diese Problematik aber symbolisch darzustellen vermögen. (Gelebte
Wirklichkeit: die tatsächlich unternommenen «Erkundungsfahrten»/


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