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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1962-05/0046
«P RAE KOGNITION» IN T RAUM SERIEN

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Zusammenhang mit der Vision Swedenborgs vom Brand in Stockholm
einen Gedanken geäußert, der in der Linie der Synchronizitätstheorie
liegt. Er schreibt: «Wenn das Zusammentreffen kein Zufall ist, so wird
man allenfalls den Gedanken wagen dürfen, daß es sinnvolle Beziehungen
zwischen gleichzeitigen, aber aus verschiedenen Ursachen entsprungenen
Ereignissen gibt, die auf ein verborgenes Gefüge der Weltordnung
weisen. Eine solche geheime Zusammengehörigkeit hätte es mit der Bedeutung
der Vorgänge zu tun, keineswegs mit ihrem mechanischen oder
psychologischen Entstehen.»11

Die Analyse der sinnvollen Beziehungen zwischen den Gotenhafen-
Träumen und den zukünftigen Realsituationen erbrachte empirische
Gesichtspunkte, welche die außerordentliche Bedeutung der Motivation
für das Zustandekommen der anscheinend «praekognitiven»
Traumerlebnisse vor Augen führen. In allen Fällen war eine markante
emotionale Kondition der Träumerin feststellbar - ein affektives Feld
schien vorhanden, das Gegenwärtiges und Zukünftiges miteinander verschränkte
. Gestaltzusammenhänge wurden erkenntlich, die einerseits
Dominanten der Träume erhellten und andererseits spiegelbildlich in der
späteren Realsituation wiederzukehren schienen. Zum Teil waren diese
Dominanten als typische Verlaufsgestalten der Persönlichkeit zu erkennen
. Sie enthielten aber - wie etwa im Traum vom «Alten Dampfer» -
spezifische Details, die das betreffende, der Verlaufsgestalt entsprechende
reale Erlebnis als «Erfüllung des Traums» dann doch zu einem
einzigartigen Erlebnis machten. Die Verschränkung der gegenwärtigen,
zum Teil aus Tagesresten ableitbaren Bedeutung der Träume mit der
zukünftigen kann verschiedene Grade erreichen und verschiedene Formen
annehmen: im Fall des «Schiffskochtraums» schien geradezu eine
Identität zu bestehen: die geträumte Spiegelung einer inneren Lage (zur
Zeit des Traums) schien später eine völlig kongruente Spiegelung auf
der Realebene zu erfahren und gelebte Wirklichkeit zu werden. Bei diesem
Beispiel schien der Vorgang einer «praekognitiven» Erfassung des
Zukünftigen, die in der Parapsychologie gewöhnlich als «außersinnliche
Wahrnehmung» beschrieben wird, am besten als «Innewerden»
eines innerpsychisch angelegten «Schicksals» aufzufassen zu sein, das
dann gelebte Wirklichkeit wird, so als ob zwischen «Innen» und «Außen»
eine Identität bestände, eine sinnvolle Koinzidenz. Hier scheint die
Jungsche Konzeption der Synchronizität und ihrer psychologischen


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