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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1962-05/0048
«P RAE KOGNITION» IN TRAUMSERIEN

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9 Aeppli, E.: Der Traum und seine Deutung, Zürich 1943.

10 Scholz, W. v.: Der Zufall und das Schicksal, Leipzig 1935.

Der Zufall als Vorform des Schicksals, Neue Wissenschaft, VI, 1.

11 Dessoir, M.: Vom fenseits der Seele, Stuttgart 1931.

ZUSAMMENFASSUNG

Im ersten Teil dieses Beitrages wurden sinnvolle Koinzidenzen zwischen 12
Träumen einer Schauspielerin mit späteren Realsituationen dokumentiert.
Die im Freiburger Institut für Grenzgebiete der Psychologie archivierten
Träume, die zu einer Gesamtserie von ca. 1000 Träumen gehören, schienen
auffallende Bezüge zu zwei späteren Filmen und Umständen bei ihrer Herstellung
zu haben. In einem, «Nacht fiel über Gotenhafen», hatte die Träumerin
mitgewirkt. Der andere wurde gleichzeitig gedreht.

Die am Beispiel des «Komiker-Traums» im ersten Teil gezeigte Verschränkung
der auf die Gegenwart (zur Zeit des Traums) und der auf die Zukunft
bezogenen Bedeutung wird an weiteren Träumen nachgewiesen. Dafür werden
die Leitmotive dieser Träume auf ihr Auftreten und ihre Bedeutung im Gesamtmaterial
der ca. 1000 Träume untersucht.

Am Beispiel des SchifTsmotivs (Traum vom Alten Dampfer, Schiffskoch-
traum) wird gezeigt, daß es als Symbol des Freiheitsbedürfnisses öfters kompensatorisch
zu einer beengenden Lebenssituation der Träumerin auftritt.
Durch Tagebuchaufzeichnungen, Kommentare zu den Träumen und Einfälle
der Träumerin wird der emotionale Bedeutungshof dieses Motivs und seine
dynamische Funktion in der <Biographie des Unbewußtem aufgehellt. Im
Bezugssystem der aktuellen Lebenssituation wird bei den Schiffsträumen das
Zusammentreffen einer wiederkehrenden psychologischen Grundsituation
mit einer Reifungsproblematik deutlich. Dies ist eine archetypische Kondition
im Sinne C. G. Jungs. Im praekognitiven (synchronistischen) Bezugssystem
scheint beim Schiffskochtraum die geträumte Spiegelung einer inneren Lage
später eine Spiegelung auf der Realebene zu erfahren und gelebte Wirklichkeit
zu werden.

Wie das Schiffsmotiv werden auch die Motive «Baby» und «Schwimmen»,
sowie die «Klimatische Paradoxie» einer biographischen Strukturanalyse unterzogen
, wobei psychodiagnostische Befunde herangezogen werden, die eine
dynamische Verlaufsgestalt erkennen lassen, wie sie die Trauminterpretation
nahelegt.

Die Koinzidenzen zwischen Träumen und Realsituationen scheinen dem
Geschehenstypus einer «Anziehungskraft des Bezüglichen» zu entsprechen.
Manche scheinen besser mit dem Modell der Synchronizität erfaßbar («das
Außerordentliche liegt im Ereignis») als mit dem Modell einer Psi-Fähigkeit,
bei der das zukünftige Ereignis nur als Gegenstand einer außersinnlichen
Wahrnehmung betrachtet wird. Die beiden Auffassungen schließen sich nicht
aus, sondern könnten sich ergänzen.


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