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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1962-05/0069
66 HANS-VOLKER WERTH MANN

le 2. Mit dieser aber verhält es sich sehr merkwürdig: sie ist nämlich dadurch
zustande gekommen, daß %u wenig einzelne Serien signifikant waren, d. h.
die Serien haben sich viel zufallsmäßiger verhalten, als man hätte erwarten
müssen. So entstand die paradoxe Situation, daß sich Serien derartig
«zufallsmäßig» verhalten, daß man diese Tatsache mit einer Wahrscheinlichkeit
von 1:15 000 für «nichtzufällig» halten könnte. Der Antizufalls-
begriff kann hier offenbar nicht sinnvoll angewandt werden. - Auf die
quantitative parapsychologische Forschung läßt sich dieser Fall nicht
beziehen. Hohe oder gar keine TrefFerzahlen in vielen Serien müßten
sich bei der obigen Versuchsanordnung in positiven Abweichungen zeigen
. Negative Abweichungen dieser Art können nicht das Ziel eines
ESP-Experimentes sein, denn die Instruktion für die Versuchsperson
müßte dann lauten: «Bitte bemühen Sie sich, nur so oft die richtige
Karte zu raten, wie es der mittleren Zufallserwartung entspricht!», was
natürlich abwegig wäre. Zu beachten ist noch, daß der beschriebene
signifikante Effekt nur bei den 4-Run-Serien auftrat, also bei den kleinst-
möglichen in der parapsychologischen Forschung, und verschwand,
sobald die Serien größer wurden.

Vergleicht man diese Arbeit mit den übrigen vorliegenden Kontrolluntersuchungen
von Oram, Spencer Brown und Genovese/Marabini, so
sind hier - bis auf den einen - weniger signifikante Werte beobachtet
worden. Wir haben aber nicht den geringsten Grund, anzunehmen, daß
die Ergebnisse der anderen Autoren etwa weniger zuverlässig sind als die
eigenen. Es ist durch alle diese Arbeiten deutlicher geworden, wie groß
das Feld der Möglichkeiten ist, das wir dem Zufall einräumen müssen.

Eine Wahrscheinlichkeitsstufe von 1:100 (CR = 2,6) ist nicht sehr
groß. Die wirklich wichtigen parapsychologischen Arbeiten weisen
wesentlich größere Abweichungen von der mitderen Zufallserwartung
auf. Daran, daß sie unsere Aufmerksamkeit auf sich lenken und sehr
nahelegen, hier könne mehr im Spiel sein als bloßer Zufall, hat keine der
bisherigen Kontrolluntersuchungen etwas ändern können. Man darf
aber nicht - und das zeigen diese Kontrolluntersuchungen gleichfalls -
seine Entscheidung für oder gegen die parapsychologischen Hypothesen
einzig und allein auf signifikante Effekte der beschriebenen Art stützen.
Sie können aber nicht alleinige Beweismittel sein, sind aber unentbehrliche
Hilfsmittel.


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