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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1962-05/0089
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GERHARD SANNWALD

II. BISHERIGE UNTERSUCHUNGEN
ZUR PERSÖNLICHKEITS STRUKTUR PARAPSYCHISCH «BEGABTER»6

/. Die Untersuchungen von Gertrude Schmeidler im City College New York

Diese Arbeiten7 bezogen sich auf Personen, die bei Rhineschen Kartenversuchen
gute Erfolge hatten, und zum andern auf solche, die dabei
schlechter abschnitten. Die Versuchspersonen - Collegeklassen - wurden
zunächst in zwei Gruppen eingeteilt: in die «Schafe» («sheep»), die auf
die Befragung hin für sich selbst die Möglichkeit erfolgreicher Kartenexperimente
bejahten, und in «Böcke» («goats»), die sie verneinten.
Der praktische Kartenversuch erwies zwar, daß die «Schafe» insgesamt
wesentlich höhere Trefferzahlen erzielten als die Gesamtheit der «Böcke»,
daß sich aber innerhalb beider Gruppen starke individuelle Schwankungen
zeigten, die mit bestimmten Persönlichkeitsfaktoren in Beziehung
zu stehen schienen. Eine Prüfung mittels des Rorschachtests ergab als
auffälligsten Befund, daß sozial gut angepaßte «Schafe» überfällige
TrefFerzahlen erreichten, während die TrefFerzahlen der sozial gut angepaßten
«Böcke» den Zufallsbereich nicht überschritten, ebensowenig
wie die der sozial schlecht angepaßten «Schafe». Schmeidler interpretiert
diese Ergebnisse dahingehend, daß Personen mit guter sozialer Anpassung
ihre eigenen Belange besser hintanstellen und sich mit den gestellten
Aufgaben leichter identifizieren können, während Personen mit geringer
sozialer Anpassung die Anweisungen und Aufgabenstellungen in voreingenommener
Weise interpretieren, was die ESP-Leistungen negativ
beeinflußt.

Ganz allgemein fand Schmeidler bei Personen mit hohen TrefFerzahlen
im Rorschach-Test Anzeichen für «intellektuelle und emotionale Lebhaftigkeit
» und «lebhafte Ansprechbarkeit», während sich Personen mit
schlechten oder rein zufälligen Trefferzahlen als psychisch eingeengt,
leicht zurückweichend und negativistisch eingestellt erwiesen.

Diese Ergebnisse sieht G. Schmeidler aber ganz im Zusammenhang
mit der speziellen Situation, aus der heraus sie gewonnen wurden, d. h.
der Laboratoriumssituation der Kartenversuche. Sie hält es durchaus für
möglich, daß Untersuchungen, die unter anderen methodischen Voraussetzungen
andere Versuchspersonengruppen im Blick haben, auch zu
anderen Resultaten führen können.


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