Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1962-05/0143
140

ANIELA JAFF6

Es wäre verlockend, noch weitere Themen aus dem Buch von Mis.
Rhine vom Gesichtspunkt der analytischen Psychologie aus zu betrachten
. Es würde sich zeigen, daß sich die beiden Forschungsrichtungen auf
ihren Wegen sehr nahe gekommen sind, und daß die Unterschiede der
Betrachtungsweisen nur in gewissen Ergänzungen - sei es nach der
Seite der Parapsychologie, sei es nach derjenigen der Psychologie - oder
in Akzentverschiebungen liegen.

Eine psychologische Betrachtung der parapsychologischen Phänomene
kann selbstverständlich auch nach der Psychologie Freuds oder
Adlers angestellt werden. Was die Betrachtungsweise von C. G. Jung
diesen beiden Psychologien voraus hat, ist die Entdeckung und Einbeziehung
des Archetypus und damit die Einführung einer paradoxen
Anschauungsweise, die sowohl dem Psychischen wie dem Physischen
gerecht wird. Auf diese Weise ergeben sich, wie wir nur andeuten konnten
, wesentliche Parallelen zur Atomphysik*. Erst durch die Entdeckung
des Archetypus und seiner nicht nur psychischen Natur kann eine Einheitlichkeit
des Weltbildes ins Auge gefaßt werden. Psychisches und
Physisches sind nicht mehr grundsätzlich getrennt, sondern verschiedene
Erscheinungsweisen der einen Hintergrundswirklichkeit. Der Parapsychologie
fällt die bedeutsame Rolle zu, als Brücke zwischen äußerer
und innerer, physikalischer und psychischer Welt zu dienen und durch
ihre Forschungsresultate die Einheitlichkeit des Weltbildes mit konkretem
Material zu belegen. In diesem Zusammenhang liegt die Bedeutung
des ungemein anschaulichen, vielfältigen und wohl durchdachten Buches
von Louisa Rhine.

ZUSAMMENFASSUNG

In diesem Beitrag vergleicht Aniela Jaffe die Berichte spontaner, paranormaler
Erfahrungen, welche von Louisa Rhine gesammelt, klassifiziert und unter dem
Titel «Hidden Channels of the mind» veröffentlicht wurden mit den Ergeb-

* Vgl. W. Pauli: «Naturwissenschaftliche und erkenntnistheoretische
Aspekte der Ideen des Unbewußten». Dialectica. Zum 80. Geburtstag von Prof.
CG. Jung. Paris, 1954, sowie: «Der Einfluß archetypischer Vorstellungen auf
die Bildung naturwissenschaftlicher Theorien bei Kepler». Zürich 1952 und
CA. Meier: «Moderne Physik - Moderne Psychologie» In: Die Kulturelle
Bedeutung der Komplexen Psychologie, Berlin 1935.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1962-05/0143