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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1962-05/0152
PARAPSYCHISCHE PHÄNOMENE BEI TIEREN I49

.Atbeiten der deutschen Schule,

Ich muß es gleich deutlich zum Ausdruck bringen, daß die Deutschen
nicht nach denselben Gesichtspunkten wie die Schule von Rhine
gearbeitet haben. Es handelt sich hier um zoologische oder ethologische
Fachwissenschaftler, die außerordentlich merkwürdigen Nestorientierungsphänomenen
begegnet sind und nicht zögerten - ein in der Biologie
ziemlich neues Phänomen! - die Hypothese einer möglichen Telepathie
zwischen den Tieren und dem Experimentator zu erwägen. Sie
haben die Arbeiten von Osis nicht einmal zitiert.

Precht und Lindenlaub haben 1953 Katzen in die Mitte eines Labyrinthes
gebracht, wie es die Abbildung 1 zeigt. Hier waren die Tiere
von allen äußeren Einwirkungen isoliert und befanden sich in völliger
Dunkelheit. Auf einem besonderen Protokollblatt (Abbildung 2)
wurde sorgfältig notiert, durch welchen Ausgang die Katzen das Labyrinth
verlassen. Das geschieht sehr häufig in der Richtung ihres
Heims und zwar bis zu einer Entfernung von fünf Kilometern. Mit zunehmender
Entfernung werden die Ergebnisse schlechter und nähern
sich schließlich dem Zufall. Wenn man zwischen jedem Versuch die
Katzen ihrem Herrn zurückgibt, orientieren sie sich viel besser als die
Versuchstiere, die man zwischen den Experimenten zusammen in einem
Käfig hält. Die Katzen schließlich, die immer im Käfig aufgezogen wurden
, orientieren sich überhaupt nicht und verlassen das Labyrinth durch
einen beliebigen Ausgang. Diese Resultate sind ziemlich beunruhigend,
denn man weiß: das Gebiet, das eine Katze während ihrer nächtlichen
Ausflüge genau kennenlernt, erstreckt sich gerade auf einen Umkreis
von fünf Kilometern um ihr Haus. Andererseits versteht man nicht, welche
Reize die Katze in dieser Versuchssituation von ihrem Territorium aufnehmen
kann, da durch Brecht und Lindenlaub ja alle erdenklichen Sicherungsmaßnahmen
vorgesehen worden sind. Lindenlaub hat diese
gleichen Versuche mit derselben Technik 1954 wieder aufgenommen.
Er verwendete aber Feldmäuse (Mus musculus Apodemus ßavicollis,
Microtus arvalis). Nach verschiedenen Autoren erstreckt sich das normale
Territorium dieser Feldmäuse auf 800 bis 1000 Meter um ihr Nest.
Man fing sie mit Fallen und transportierte sie bis zu Entfernungen von
3 Kilometern. Vor und während des Experimentes wurde jeder optische
, akustische oder Geruchsreiz ausgeschaltet. Auch diese Feldmäuse
verlassen das Labyrinth sehr häufig in der Richtung ihres Nestes.


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