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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1962-05/0158
VERSUCHE

ÜBER DIE «UNMITTELBARE EINWIRKUNG»
AUF DAS VERHALTEN DER TIERE*

VON WLADIMIR BECHTEREW

Die Frage einer unmittelbaren oder sogenannten «Gedanken»-Einwirkung
auf die Tiere verdient eine besondere Aufmerksamkeit. Lange suchte
ich nach einer Gelegenheit, das Problem durch Experimente aufzuklären
. Vor einigen Jahren, nicht lange vor Ausbruch des großen Krieges,
bot sich mir eine Gelegenheit:

Ganz zufällig besuchte ich nach mehreren Jahren völliger Indifferenz
für Zirkusvorstellungen den Cirque moderne in Petersburg. An diesem
Abend zeigte W. Durow seine dressierten Tiere, darunter einen Bernhardiner
, der bis neun zählte. Der Hund, namens Lord, schien einen ruhigen
und zuverlässigen Charakter zu haben.

Der Hund wurde in folgender Weise vorgeführt: Durow fordert jemand
aus dem Publikum auf, irgendwelche beliebigen Summanden, die
9 nicht überschreiten, aufzuschreiben, da nach seiner Erklärung Lord
darüber hinaus nicht richtig zählen könne. Zwei oder drei Summanden
werden von jemanden auf ein Papier oder eine Schiefertafel geschrieben,
die Durow, der mit dem Rücken zum Hund gewendet steht, gezeigt
wird. Unmittelbar nach Durows Aufforderung gibt der Hund dann die
Summe der Zahlen durch Bellen kund. Die Versuche wurden mehrmals
vorgenommen und hatten immer vollen Erfolg; der Hund bellte regelmäßig
laut und genau so viele Male, wie die Summe betrug.

* Die zu wenig bekannten Telepathie-Versuche mit Hunden des russischen
Neurophysiologen W. Bechterew wurden in deutscher Sprache 1924 in der
Zeitschrift für Psychotherapie (Bd. 8) veröffentlicht. Der nachfolgende Artikel
ist eine gekürzte Fassung des Originalberichtes. Alle wesentlichen Experimente
und Erläuterungen des Autors sind wiedergegeben. Prof. Bechterew war zur
Zeit dieser Untersuchungen Direktor des Instituts für Hirnforschung in Petersburg
und Präsident der russischen Akademie für Neuropsychologie. Er starb
1927. Angeregt durch sein Interesse für das Problem der Telepathie führten
seine Schüler, L. Wasiliew und andere, die Forschungen weiter.

Prof. Wasiliew hat kürzlich eine dem Physiologischen Institut der Universität
Leningrad angeschlossene Abteilung für die Erforschung der Telepathie
errichtet (Vgl. Neue Wissenschaft, Bd. 10, H. 1).


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