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BUCHBESPRECHUNGEN

stätigungen übertreffen), werden ausführlich diskutiert (S. 202 f. An dem ergiebigen
Material wird die Fülle der Gesichtspunkte gezeigt, die ausgewertet
werden können, so insbesondere die affektiven Beziehungen, die zwischen Erlebnissen
des Sensitiven und Erlebnissen der Zielperson bestehen. Ein Abschnitt
über die Rückschau (Retrokognition) beschließt das Werk, das sich absichtlich
im Kasuistischen hält und auf eine ausführliche theoretische Diskussion
der Hypothesen verzichtet, die das unerklärbare Phänonem der
Praekognition plausibel zu machen versuchen. Doch hält es der Autor für
durchaus möglich, daß mit dem Fortschritt der Wissenschaften auch eine
Einordnung der noch inselhaften paranormalen Phänomene erreicht wird, die
dann nicht mehr spekulativ, sondern induktiv begründet ist.

Will-Erich Peuckert: Astrologie. Geschichte der Geheimwissenschaften
Band I: W. Kohlhammer Verlag, Stuttgart i960, 280 Seiten, DM 19.80.

Mit Recht stellt Peuckert in seiner in drei Bänden geplanten «Geschichte der
Geheimwissenschaften» die Astrologie voran; bildet sie doch wegen ihres hohen
Alters, ihrer weltweiten Verbreitung, aber auch wegen der Geschlossenheit
und Vielschichtigkeit ihres Systems, Grundlage oder Anschauungsmaterial
für mannigfache andere Spekulationen. Aber eine Kulturgeschichte der
Astrologie zu schreiben, ist kein leichtes Unterfangen, denn es setzt ein umfassendes
Wissen historischer, religionsgeschichtlicher, philosophischer, soziologischer
und psychologischer Gegebenheiten voraus, nicht zuletzt natürlich
eine gründliche Kenntnis der alten und neuen astrologischen Literatur.

Zweifellos besitzt Peuckert dieses Wissen, so daß sein Buch eine Fülle
instruktiven Materials über die Anfänge und die Entwicklung der Astrologie
von den Babyloniern und Ägyptern bis in die Neuzeit bringt. Dabei sieht er
manches anders, als es der traditionellen Vorstellung entspricht. So gehe die
Ausbildung des astrologischen Systems, die man meist den Babyloniern zuschrieb
, weniger auf diese als auf die Griechen zurück, besonders im Hinblick
auf die Anwendung astrologischer Deutungen auf das individuelle Schicksal
eines Menschen. Manche Tierkreiszeichen und Planetenkräfte seien deutlich
indogermanische und nicht semitische Konzeptionen. Das ist zum Teil sicher
richtig, doch sollte nicht übersehen werden, daß die Forschungen der «Pan-
babylonisten» um die Jahrhundertwende - Delitzsch, Winckler, A. Jeremias
u.a. - so einseitig sie vieles sahen und interpretierten, doch zweifelsfrei erwiesen
haben, wie systematisch schon im Alten Orient das Gebäude der
Astrologie ausgebaut worden war. Und daß die «Chaldäer» des hellenistischen
Babylonien dieses System auch bereits zu individuellen Prognosen anwandten,
geht sicherlich nicht auf griechischen Einfluß zurück, sondern auf eine autoch-
thone Entwicklung.

Der Eindruck, den Peuckerts Buch hinterläßt, ist zwiespältig. Nicht allein,
daß man die Behandlung manches wichtigen Gesichtspunktes vermißt, etwa
eine Auseinandersetzung mit der Interpretation der Astrologie durch CG.
Jung oder eine systematische Darstellung der soziologischen Bedeutung der


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