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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1963-06/0072
BEZIEHUNGEN ZWISCHEN PARAPSYCHISCHEN ERLEBNISSEN 69

ZUSAMMENFASSUNG

Der vorliegende Beitrag schließt die Darstellung einer psychodiagnostischen
Untersuchung an 86 Berichterstattern eigener parapsychischer Spontanerlebnisse
sowie einer Kontrollgruppe ab, die der Verf. 1958 im Rahmen der Forschungsarbeit
des Freiburger Instituts für Grenzgebiete der Psychologie und
Psychohygiene durchgeführt hatte. Nachdem im ersten Artikel die Methodik
der Untersuchung beschrieben und die Ergebnisse der psychologischen Exploration
vorgelegt worden waren, zeigt die vorliegende Arbeit die Resultate der
verschiedenen dabei angewandten psychodiagnostischen Verfahren: Ror-
schach-Test, Szondi-Test, Farbpyramiden-Test und Graphologie.

Die hauptsächlichen Rorschach-Merkmale, durch die sich die kritische Gruppe
statistisch signifikant von der Kontrollgruppe unterschied, waren: höhere
Gesamtantwortenzahl, mehr, aber schlechtere Ganzantworten, geringeres F%
und F + %, stärkeres Hervortreten der FbF- gegenüber den FFb-Antworten,
ein eher extratensiver Erlebnistyp, mehr (M)-, Pflanzen- und Anatomie-Deutungen
, sowie häufigere Konfabulationen.

Im Vordergrundprofil des Szondi-Tests wählte die kritische Gruppe den
Faktor s häufiger als die Kontrollgruppe negativ, die Faktoren hy und p häufiger
ambivalent, den Faktor k wiederum öfter negativ und den Faktor d häufiger
positiv.

Der Farbpyramiden-Test zeigte vor allem eine Verminderung des Unbunt-
syndroms, eine Braun- und eine Gelb-Erhöhung in den schönen Pyramiden,
eine Rot- und Grün-Erhöhung in den häßlichen Pyramiden.

An der Handschrift ließen sich feststellen: weniger Stoppzüge, kleinerer
Rechtsrand, schwächerer Druck, im ganzen größere Schrift und häufigere
Zeilenverstrickungen.

Die meisten dieser Merkmale insgesamt sprechen für eine vorwiegend
extratensive, nach außen gerichtete Einstellung. Mangelnde Verarbeitungsfähigkeit
, nicht immer zulängliches Anpassungsvermögen und gesteigerte
Phantasietätigkeit gehen mit einer Schwäche des Ichbewußtseins und des
Selbstgefühls einher. Daher wird die Außenwelt oft als bedrohlich erlebt, weshalb
das schutzbedürftige und -suchende Ich teils Vorkehrungen «magischer»
Art trifft, zum andern Teil durch gedankliche Konstruktionen den Sinn des unverständlichen
und ängstigenden Außengeschehens zu erfassen sucht. Da aber
andererseits der Zwang besteht, die Aufgaben des Alltags zu meistern, kommt
es häufig zu einem äußeren Mitgehen, während man sich innerlich als «anders»
als das Kollektiv, als «wissender» und «geistiger» erlebt.

Läßt sich also diese gewisse charakterologische «Disposition» bei Personen
mit parapsychischen Spontanerlebnissen feststellen, so bedarf es zu deren
Auslösung aber einer besonderen affektiv geladenen Situation. Durch diese
beiden Komponenten: innere charakterologische Disposition und äußere
Situation wird das Auftreten der Spontanerlebnisse psychologisch verständlich
.


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