Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1963-06/0148
PHYSIKALISCHE UND PSYCHOLOGISCHE FAKTOREN 141

sehapparat war mit niemanden jemals die Rede gewesen. Das Medium
wußte von diesen Vorfällen überhaupt nichts.

Ich ließ ihn dann die Tonbandaufnahmen von der Erlebnisschilderung
des Mediums hören und bat um einen Kommentar. Er war so ergriffen,
daß er sich plötzlich schlecht fühlte. Er gab zu, daß er immer gewünscht
hatte, solche Dinge möchten nicht wahr sein, jetzt wäre es ihm aber
klar, daß er aus Angst dagegen angekämpft habe, die Wirklichkeit solcher
Erlebnisse zuzugeben. Er meinte, sie sollten ihm zeigen, daß seine
Mutter immer noch in irgendeiner Form existiere, ihm eine Botschaft
zukommen lassen wolle und daß sie offenbar versuche, einige Mißverständnisse
richtig zu stellen, die zwischen ihm und ihr entstanden seien.

Diskussion: Die Untersuchung eines Einzelfalles, wie wir sie hier darstellen
, hat mit der Schwierigkeit zu rechnen, daß die von der Persönlichkeit
der Beteiligten gestellten psychologischen Bedingungen ständig
berücksichtigt werden müssen. Hinzu kommt, daß man mit dem zwielichtigen
Bereich menschlicher Gefühle und Einstellungen zu rechnen
hat, die im Bereich des Religiösen und Okkulten ihre Wurzel haben.
Wenn auch das Medium, das wir untersuchten, eine besondere Bereitschaft
zur Mitarbeit zeigte und kaum Schwierigkeiten machte, mußten
doch gewisse Vorbehalte respektiert werden. Dazu gehörte ihre Überzeugung
, daß der «Tisch» durch eine entkörperlichte Wesenheit kontrolliert
wurde, und alle Fragen mußten ihrer Überzeugung entsprechend
formuliert werden, da sie sonst gekränkt reagierte. Sobald sie sich verletzt
fühlte, wurden die Raps in auffallender Weise immer geringfügiger
und verschwanden schließlich völlig. Wenn andererseits die Wissen-
schafder den «Tisch» als ein intelligentes Wesen behandelten und vielleicht
einmal versuchten, eine wissenschaftliche Diskussion mit der
«Intelligenz» zu führen, erwies sich das Ergebnis als dürr und langweilte
das Medium und ihren Mann, was sich wiederum in der immer geringer
werdenden Intensität der Raps spiegelte.

Aus diesen und anderen Gründen mußte man die Experimente so
ausführen als wären die Instrumente gar nicht wirklich da. Oder man
mußte - wenn man sie schon nicht wegleugnen konnte - sie als eine Art
von Dekoration stilisieren und durfte nicht zugeben, daß sie unbedingt
notwendige Werkzeuge waren. In der experimentellen Situation durfte
nicht zuviel experimentelle Methode sichtbar werden. Kontrollen mußte


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1963-06/0148