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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1963-06/0181
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JOHN MISCHO

sagte sie: «Hier ist noch etwas, aber ich sehe es nicht genau, wie etwas
von Holz, eine Tür oder so etwas.»

Hier haben wir es mit einem Mischphänomen zu tun, wie es bei qualitativen
Versuchen mit Sensitiven außerhalb der Hypnose bereits des
öfteren beobachtet wurde: Eindrücke aus zwei verschiedenen Quellen
fließen ineinander und erfahren eine Verdichtung. Die Zielobjekte der
betreffenden Aussage sind entweder durch Kontiguität (Berührung im
Raum oder (und) in der Zeit) oder durch Ähnlichkeit miteinander verbunden
. So konnten wir bei Platzexperimenten mit dem holländischen
Sensitiven G. Croiset mehrfach beobachten, daß sich seine Aussagen mit
spezifischen Details auf zwei nebeneinandersitzende Personen beziehen
ließen und diese einwandfrei als Zielpersonen ermittelt werden konnten.

Aus der Traumpsychologie ist uns dieses Phänomen der Verschmelzung
zweier oder mehrerer Ereignisketten natürlich bekannt und hat
seit Freud als Produkt der Traumarbeit (Verdichtung, Verschiebung,
Ersatz durch das Gegenteil, Deckfigur etc.) internationale Anerkennung
gefunden. Um so erstaunlicher erscheint uns, daß diese, von der Psychoanalyse
aufgedeckten Verarbeitungsmechanismen des herabgesetzten
Bewußtseinszustandes sich innerhalb der parapsychologischen Forschung
(von wenigen Ausnahmen abgesehen) keines größeren Interesses
erfreuten. Betrachtet man nämlich den ASW-Prozeß, wie er durch
die ausgezeichneten Hypnoseexperimente von Ryzl so anschaulich dargelegt
wird, als Wahrnehmungsvorgang im herabgesetzten Bewußtseinszustand
, so wird neben dem Mischphänomen und der Fluktuation
von Raum- und Zeitstellenwerten noch eine andere Erscheinung verständlich
, die auch bei qualitativen Versuchen außerhalb der Hypnose
aufzutreten pflegt: das Spiegelphänomen.

Dr. Ryzl hatte in einem Experiment mit seiner Versuchsperson
Anatolij S. am 14. 5. 1961 die Aufgabe gestellt, auf ein Blatt Papier gedruckte
ASW-Symbole (Zenerkarten) zu erraten. Zu der Fragestellung
gehörte sowohl das richtige Erkennen der Symbole als auch ihrer Abfolge
und Anordnung auf der bedruckten Fläche. Die Vp gab während
des hypnotischen Experimentes die Art und Lage der Karten so an, wie
sie Abb. 2 a zeigt. Tatsächlich aber waren die Karten so angeordnet,
wie Abb. 2 b erkennen läßt. Die Vp hatte also eine bis ins Detail richtige
Darstellung der versteckten ASW-Karten gegeben - nur eben
spiegelbildlich aufgefaßt.


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