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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1963-06/0189
HANS BERGER UND DIE ENERGETISCHE THEORIE

DER TELEPATHIE

VON HANS BENDER

Kurz vor seinem Tode veröffentlichte der durch die Entdeckung der
Hirnaktionsströme weltbekannte Neurophysiologe und Psychiater Hans
Berger eine kleine Schrift «Psyche»3. Sie erschien 1940 am Beginn des
Krieges, und es mag zu einem Teil diesem Umstand zuzuschreiben sein,
daß sie nahezu unbeachtet blieb. Allerdings nur zu einem Teil, denn
auch andere Gründe mögen dazu beigetragen haben, daß das kleine
Buch nicht diskutiert wurde. Es behandelt ein Thema, das bei vielen
Naturwissenschaftlern und Medizinern (um von den Psychologen nicht
zu sprechen) ein Unbehagen auslöst: Berger bekennt sich zur Realität
der Telepathie. Er beginnt seine Schrift mit dem lapidaren Satz: «Zu
den immer noch umstrittenen parapsychologischen Erscheinungen gehört
die echte Gedankenübertragung, und doch muß sie meiner Meinung
nach auch von der Wissenschaft als Tatsache anerkannt werden!»
Daß dieses Votum von einem bedeutenden Fachkollegen stammte, steigerte
das Unbehagen, und der Rest war Schweigen.

Persönliche Erlebnisse haben Berger schon früh davon überzeugt,
daß es Übertragungen von Informationen geben muß, bei denen «der
Weg von dem einen Menschen zum andern nicht über die Sinnesorgane
geht» (S. 5). Telepathische Versuche mit etwa 200 Versuchspersonen,
deren Empfänglichkeit in Hypnose von Berger untersucht wurde, brachten
zwar kein schlüssiges Ergebnis, doch hielt Berger Telepathie aufgrund
experimenteller Untersuchungen anderer Forscher und gut dokumentierter
spontaner Phänomene für endgültig erwiesen. Sein eigentliches
Interesse gilt den Arbeitshypothesen, die von «der merkwürdigen
Erscheinung der Gedankenübertragung» nahegelegt werden. Tischners10
Auffassung, daß alle unsere derzeitigen naturwissenschaftlichen
Erfahrungen nicht gestatten, eine ausreichende Hypothese für das Zustandekommen
des telepathischen Phänomens zu bilden, lehnt Berger
ab. Er unterstützt Baerwald1, der die Meinung vertritt, die Gedankenübertragung
lasse sich restlos aus unserer gewohnten Naturerkenntnis
verstehen. Ausführlich referiert er die von Baerwald zitierte Hypothese
von Ochorowicz, der 1887 in seinem Werk: «De la Suggestion mentale»


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