Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1963-06/0191
184

HANS BENDER

fachsten... als eine Wellenbewegung ähnlich den Hertzschen Wellen,
doch keineswegs mit diesen als identisch vorstellen. Die Tatsache der
echten Gedankenübertragung, die wir nun einmal nicht mehr leugnen
können, erfordert die Annahme eines derartigen Überträgers, dem wir
jedoch physische Eigenschaften zuschreiben, um mit unsern sonstigen
naturwissenschaftlich verankerten Anschauungen nicht in einen
unlösbaren Konflikt zu kommen. . .». (S. 31 f.).

Es wäre dem spekulativen Charakter dieser Hypothese wenig angemessen
, wenn man sie in allen Einzelheiten diskutieren wollte. Aus den
Eigenschaften des telepathischen Phänomens schließt Berger, daß die
psychische Energie «nicht durch irgendwelche Hindernisse aufgehalten
wird» (S. 14). Er geht nicht auf die Unabhängigkeit der «psychischen
Fernwirkung» (zumindest der spontanen Phänomene) von der räumlichen
Distanz ein, was für eine «psychische Energie» als Überträger
bedeuten würde, daß sie sich nicht wie elektromagnetische Wellen verhält
, mit denen sie doch eine Ähnlichkeit haben soll. Auch bleibt das
Problem der «Abstimmung» der Gehirne eines Agenten und eines
Perzipienten unerörtert. Es stellt sich die Frage, warum gerade der
emotionale Bezug zwischen zwei Menschen das physikalische Resonanzphänomen
ermöglichen soll*. Auch beschränkt sich Berger auf das
telepathische Phänomen und geht nicht auf andere Psi-Vorgänge wie
Hellsehen und Praekognition ein. Man kennt die Argumentation Rhines,
daß die drei Modalitäten der außersinnlichen Wahrnehmung auf eine
basale Psi-Funktion hinweisen, die er als das nicht-physikalische Wirken
der Psyche bezeichnet. Mit Sicherheit trifft diese Kennzeichnung auf die
Praekognition zu, bei der alle Überlegungen über eine vermutliche
physikalische Beziehung zwischen zwei Gehirnen oder zwischen einem
unbekannten Reiz und einem unbekannten Rezeptor hinfällig werden,
da ein in der Zukunft liegender Vorgang nicht gegen den Strom der
Zeit energetische Ursache eines vorher entstandenen Eindrucks sein kann.

Der englische Neurophysiologe W. Grey Walter, dessen Buch «Das
lebende Gehirn»7 die ungeheure Entwicklung der Bergerschen Entdek-

* Der an der Parapsychologie interessierte englische Neurologe Sir John
Eccles äußert sich über vermutliche kortikale Funktionen, die das Gehirn
für parapsychische Informationen empfänglich machen könnten. Doch berührt
auch er nicht das Problem der individuellen Resonanz. {The Neuropby-
stological Basis of Mind. Oxford, 1953, S. 261 ff.).


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1963-06/0191