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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1963-06/0201
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BUCHBESPRECHUNGEN

den neueren Einsichten dieses Forschungszweiges noch nicht erklären. Das
EEG-Bild der Hypnose ähnelt nicht dem des Schlafes, und die Übertragung
von Informationen von einem Gehirn auf ein anderes auf radioähnliche
Weise hält Grey Walter - wie auch andere Forscher - für unmöglich.

Hans-Volker Werthmann

Karl Steinbuch: Automat und Mensch - Über menschliche und maschinelle
Intelligenz 253 S., DM 28.50. Springer, Berlin-Göttingen-Heidelberg, 1961.

Das Problem der substanzicllen Unterscheidung zwischen «Materie» und
«Geist-Seele» läßt sich bis in die frühesten Anfänge der ionischen Naturphilosophie
(Thaies von Milet) zurückverfolgen. Bis in die neueste Zeit
hinein spielt es in wissenschaftlichen und weltanschaulichen Auseinandersetzungen
(Materialismus-Idealismus-Streit) eine Rolle.

Karl Steinbuch, Ordinarius an der Technischen Hochschule in Karlsruhe,
möchte seine «nichtprofessionelle Philosophie» nicht in die «gefährliche
Nähe dessen, was der oberflächliche Kritiker als <Materialismus> bezeichnet»
gerückt wissen. Zwar ist er der Ansicht, daß wir für die Theorie der menschlichen
Verhaltensweisen und der Funktionen des Nervensystems keine
«Überphysik» brauchen, aber das wesentlich Neue in den Erkenntnissen des
letzten Jahrzehnts sieht er darin, daß «zum Verständnis komplizierter Systeme
die Betrachtung der materiellen und energetischen Zusammenhänge
nicht ausreicht, sondern zusätzlich dazu die Informationsrelationen zu beobachten
sind.»

Sein Buch führt in einer außerordentlich klaren und übersichtlichen Weise
in diejenigen Erkenntnisse der Kybernetik, Nachrichtentechnik und Informationstheorie
sowie der mit ihnen zusammenhängenden Fragen ein, die den
Neurophysiologen, den Psychologen und auch den Philosophen unmittelbar
angehen.

Das tierische und menschliche Zentralnervensystem läßt sich nicht ohne
weiteres mit den modernen Rechenmaschinen und Großautomaten vergleichen
, weil die «Schaltelemente» des Nervensystems organischer Natur sind
und anders funktionieren als die technischer Systeme. Die Prinzipien des
Funktionierens dürften jedoch mindestens sehr ähnlich sein. Nun ist das
menschliche Gehirn mit seinen schätzungsweise 15 Milliarden Neuronen quantitativ
und qualitativ noch jedem bekannten Rechenautomaten überlegen (der
den Menschen nur als «Spezialist» übertrifft). Würde seine Zerlegung in die
einzelnen Schaltelemente keine Schwierigkeiten bereiten, so hätte ein guter
Elektriker trotzdem noch etwa 40000 Jahre zu tun, um seinen genauen
Schaltplan herzustellen. Aber auch dann könnten wir daraus kaum die möglichen
Verhaltensformen des dazugehörenden Menschen verstehen, weil das
Ganze einfach zu kompliziert wäre. Der Techniker behilft sich damit, daß


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