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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1964-07/0005
2 GUSTAV F. HARTLAUB ZUM GEDÄCHTNIS

Als Autor kunst- und kulturhistorischer Arbeiten entfaltete Hartlaub
eine reiche literarische Tätigkeit. Einen nicht geringen Anteil an den
Themen, die diesen immer fragenden, lebendigen Geist beschäftigten,
hatte die Kulturgeschichte des Magischen. Hardaub interessierte über das
Historische hinaus, was im überlieferten Magismus als Kern wirksam
war. Dieser von Vorurteilen freie Blick auf das Wesen des Magischen
führte ihn zu einer intensiven Beschäftigung mit den Ergebnissen und
Problemen der parapsychologischen Forschung. Er besorgte die deutsche
Übersetzung des Buches von Robert Amadou «La Parapsychologie»,
die er unter dem Titel «Das Zwischenreich» 1957 herausgab. In seiner
Einleitung versteht er es - aus dem Quell seiner universalen Bildung
schöpfend - die wissenschaftliche Erforschung des «Unerklärlichen» in
den Zusammenhang der Geistesgeschichte zu stellen. Dabei gelingen
ihm einprägsame Formulierungen wie etwa der Hinweis auf die «Gleichförmigkeit
des Okkulten» durch die Jahrhunderte hindurch oder den
«säkularen Verdrängungsprozeß» in bezug auf das Magische, der mit
der Aufklärung beginnt und im späten 19. Jahrhundert als Ausdruck
positivistischer Sicherheit sich zur totalen Leugnung steigerte. Mit
scharfem Blick sieht Hartlaub die Paradoxien der Einstellung zum «Okkulten
» bei zeitgenössischen Wissenschafdern. «Die Spannung zwischen
der alten Aversion auf der einen und einer zunehmenden Aufgeschlossenheit
auf der anderen Seite bewirkte bei nicht wenigen Forschern und
Denkern unserer Tage gewissermaßen eine <doppelte Buchführung»).
Er wählte als Beispiel den Jagdzauber und seine Deutung: während
Preuß die magischen Praktiken der Primitiven noch als Zeichen für die
«Urdummheit des Menschen» wertete, Danzel und Spranger darin eine
Steigerung oder Abreaktion der Affekte sahen, schreibt Jensen, ein angesehener
Fachgelehrter der Ethnologie über die Büffeltänze: «Ob Menschen
durch Steigerung besonderer Fähigkeiten nicht imstande wären,
auf Büffel einzuwirken, daß sie sich dem Ort des Tanzes nähern, sie <her-
beizuzauberm oder in sich oder ihren Mittänzern die Fähigkeit zu entwickeln
, die Büffelherde schnellstens aufzufinden, wissen wir nicht.
Gerade die Ungewißheit über die Grenzen der psychischen Möglichkeiten
erschwert ein tieferes Verständnis der Magie». Wenige Zeilen
nach diesen «für einen Vertreter der Schulwissenschaft immerhin erstaunlichen
Sätzen, verwahrt sich nun aber derselbe Autor gegen den
Verdacht irgendwelcher Neigungen zum Okkultismus! «Ich habe» -


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