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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1964-07/0035
JULE EISENBUD

zu fangen verstand als etwa die Mausefallen, die ich mit einem Stück
Käse direkt vor der Öffnung aufstellte. Manchmal verstrichen Tage oder
Wochen, ohne daß irgendeine wagemutige Maus in die Falle ging;
tauchte jedoch die Katze auf, die zu dieser Zeit ihre Jungen nährte, so
schien sie aus irgendeinem Grund niemals länger als ein paar Stunden
warten zu müssen, bis ihre Mühe belohnt wurde; und das geschah
manchmal mehrmals an einem Tage. Bisweilen wurde die Katze ungeduldig
und bohrte dann ihren Blick fest in das Mauseloch um festzustellen,
warum nichts geschah, aber dann zog sie sich meist wieder einige Zentimeter
zurück und wartete weiter auf ihre Maus, die dann früher oder
später herausgekrochen kam.

Nehmen wir nun einmal an, daß die Katze wahrscheinlich den Mäusen
in ihrer näheren Umgebung ihre Bedrohung irgendwie übermittelt hatte,
so ist es schwierig, für das anscheinend selbst-destruktive Verhalten einiger
Mäuse eine Erklärung zu finden, die sich im Rahmen eines Triebsystems
hält, das man bei Tieren gewöhnlich voraussetzt. Obwohl
man weiß, daß es in ökologisch ausgewogenen Gemeinschaften intra-
und interspezifisch viele Arten von Zusammenarbeit und gegenseitiger
Abhängigkeit gibt, wird gewöhnlich angenommen, daß sie alle irgendwie
zufällige Nebenprodukte darstellen in dem endlosen und ausnahmslosen
Kampf um die Selbsterhaltung, den jedes Mitglied jeder Art führt.
Hinzugefügt werden muß, daß dieser Kampf sich auf einer Bühne abspielt
, auf der eine große Anzahl komplex ineinandergreifender Variablen
zufällig angeordnet sind. Jede irgendwie geartete Zusammenarbeit >
zwischen Räuber und Beute in dem oben angenommenen Sinn würde
praktisch auf einen biologischen Widerspruch hinauslaufen, ganz abgesehen
davon, wie stark ausgeprägt der «Trieb» zu überleben bei einer Art
sein mag, die sich durch verstärkte und forcierte Aktivitäten eines futtersuchenden
Tieres oder eines Familienmännchens behauptet. Im Sinne
der allgemein akzeptierten Vorstellungen gelingt es dem Räuber nur
solche Beute zu fangen, die kampfunfähig, überzählig oder zu schwach
ist und zu unachtsam, um sich selbst zu verteidigen oder zu entkommen.
Es ist ein Wettkampf, dessen Ausgang angeblich einzig und allein von
den relativen Fähigkeiten der Angehörigen beider Arten abhängt, die
Umweltfaktoren - einschließlich der anderen Art - zur Erhaltung der
Existenz sinnvoll auszunützen. Der höchste Wert, dem alle Aktivitäten
jedes Artangehörigen unterstellt sind, ist die Lebenserhaltung, abge-


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