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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1964-07/0075
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INGE STRAUCH

die vorher recht komplexen und variablen visuellen Reaktionen in den
nicht spezifischen Bereichen sich recht plötzlich veränderten: die zunächst
negativen Komponenten . . verschwanden und als Reaktion erfolgte
eine scharfe positive Welle, die von einer langen weitausgebreiteten
negativen Welle, die mehr als eine Sekunde dauerte, abgelöst wurde
und die sich auf nahezu alle Gehirnbereiche ausdehnte. Das Verschwinden
der erst negativen Komponente vergrößerte die Latenzzeit, doch
verzögerte sich der positive Ausschlag nicht signifikant. Gleichlaufend
mit diesen auffallenden Veränderungen verschwanden die Reaktionen
auf akustische Reize, oder vielmehr tauchten sie in der Welle unter, die
der visuellen Reaktion folgte.» Dieser NachefFekt überschwemmt die
Reaktion auf den akustischen Stimulus, da die visuelle Reaktion so gesteigert
ist. W. G. Walter bemerkte, daß sich bei dieser betreffenden Versuchsperson
der «kohärente Nachrhythmus» besonders in Situationen
zeigte, wo das Interesse angeregt war, etwa in Fällen, wo die Bedeutung
eines Reizes zweifelhaft war. Als bei diesem Experiment die Wirkung der
chemischen Komponente eintrat und der Alpharhythmus sich zunächst
beschleunigte und dann nachließ, «beschleunigte sich auch der kohärente
Nachrhythmus und breitete sich auf die frontale und die occipitale Region
des Gehirns aus, die seine eigentliche Domäne ist. Die absolute
Amplitude war jedoch kleiner, was nahelegt, daß nur ein kleiner Anteil
von Nervenelementen beteiligt war, jedoch über einen weiteren Ausdehnungsbereich
und mit einer kurzen Zeit konstanter Interaktion.» Auch
im subjektiven Erleben der Versuchsperson überwogen die visuellen
Erlebnisse die akustischen. So zeigte sich in diesen LSD-Versuchen im
gewissen Sinne im Vergleich zu den hypnotischen Versuchen ein Umkehreffekt
. W. G. Walter plant, in zukünftigen Versuchen beide Bedingungen
zu gleicher Zeit einzusetzen.

Diese elektroencephalographischen Experimente stellen im Bereich
der Untersuchung abnormer seelischer Zustände noch Tastversuche dar,
und die Frage bleibt noch offen, inwieweit man die neurophysiologischen
Verfahren auf die traditionellen parapsychologischen Probleme und
Konzepte anwenden kann. So wurde in der Diskussion dieses Beitrages
von der Notwendigkeit gesprochen, psychologische Aspekte, wie
z.B. die Motivation, neurophysiologisch zu überprüfen. Denn bisher
klafft offenbar noch eine weite Lücke zwischen dem Spektrum der subjektiven
Erfahrungen bei parapsychischen Erlebnissen und der prak-


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