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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1964-07/0088
EDITORIAL

HANS BENDER

Formen der Einstellung %ur Parapsychologie

Eine Typologie der mannigfaltigen Formen von Einstellungen t(ur Parapsychologie
wäre ein dankbares Thema für eine sozialpsychologische Untersuchung
. Wendet man einen groben Raster an und entleiht den Gegnern
ihren abwertenden Begriff «okkult-gläubig», so muß man diesem
Schlagwort «anti-okkultgläubig»» gegenüberstellen, um die Pole zu
markieren, zwischen denen sich die Vorurteile bewegen. Das Attribut
«gläubig» in diesen unschönen Wortbildungen kennzeichnet den affektiven
Charakter der Einstellungen, um die es auf dieser Ebene geht: um
ein «Für-wahrhalten» im Sinne einer grundsätzlichen Bejahung oder einer
grundsätzlichen Ablehnung der von der Parapsychologie untersuchten
Phänomene. In der Mitte der beiden Pole des «Pro» und «Contra» dieser
affektiven, in Stereotypen des Für-wahrhaltens gestuften Skala steht
daher nicht etwa die kritische Einstellung, die Informationen sammelt
und abwägt, sondern die Indifferenz, das Nichtbetroffensein von den in
Frage stehenden Erscheinungen und Problemen.

Es ist kennzeichnend für das Ausmaß der affektiven «Ladung» der sogenannten
<okkulten> Phänomene, daß die Indifferenzzone bei Bevölkerungsumfragen
über die Einstellung zu Erscheinungen wie etwa
«Zweites Gesicht» oder «Spuk» recht eng ist. Als im Mai 1958 das
Demoskopische Institut in Allensbach einem repräsentativen Querschnitt
der Erwachsenen in der Bundesrepublik und in West-Berlin die
Frage stellte, ob sie an das «Zweite Gesicht» glauben, antworteten 5 3 %
mit «Ja» und 36% mit «Nein», während die Indifferenzentscheidung
«keine Meinung», «Ich weiß nicht» sich auf 11% belief. Ähnlich verhielt
es sich bei einer Umfrage über «Spuk». In dieser zweigipfligen Verteilung
spiegelt sich ein kontrastorischer Meinungszwiespalt: die Gruppe der
«Anti-Okkultgläubigen» bezeichnet die um 17% größere Gegengruppe als
«abergläubisch», ein Vorwurf, der von den «Okkultgläubigen» zurückgegeben
wird. Diesen Stereotypien des Für-Wahr-Haltens haftet meist
die Intoleranz an, die für affektive Stellungnahmen charakteristisch ist.

Auffallend ist die Tatsache, daß die «Ja-Stimmen» von 49% bei Volks-


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