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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1964-07/0095
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HANS BENDER

(1961), in dem der Autor als Ergebnis einer Lebensarbeit den Nachweis
zu führen versucht, daß die angeblichen parapsychischen Phänomene auf
Suggestion und Glaubensbereitschaft zurückzuführen seien. Kein Zweifel
, Gubisch hat mit der Technik vorgetäuschten «Hellsehens» eine Fülle
eindrucksvoller Beobachtungen über die Glaubensbereitschaft gesammelt
und abschreckend entlarvt. Hier kann man ihm folgen, nicht aber, wie die
Beiträge dieses Heftes zeigen werden, bei der Durchführung seines
zweiten Schrittes, den er mit dem Analogieschluß einleitet: «Ist erwiesen,
daß subjektive Täuschungen . . den zwingenden Eindruck einer echten
außersinnlichen Wahrnehmung entstehen lassen, dann liegt es nahe, daß,
wo immer dieser Eindruck besteht, diese und ähnliche Täuschungen dazu
geführt haben» (S. 98). Aus einer solchen Position kann echte und fördernde
Kritik erwachsen. Diese Möglichkeit wird aber bei Gubisch verdunkelt
durch die Merkmale der Vorentscheidung in der Wiedergabe der
zum Beleg seiner These angeführten «eklatanten Stichproben aus der
parapsychologischen Werkstatt»: das Informationsmaterial wird einseitig
dargestellt, Zitate werden aus dem Zusammenhang gerissen und verändert
, Entwicklungen einer Methode (wie etwa bei den Croiset-Versuchen
) geflissentlich nicht gewürdigt, unfundierte und laienhafte Behauptungen
über die statistischen Verfahren in der Parapsychologie aufgestellt
- um nur Einiges zu nennen - und dabei wiederholt versichert, daß
der Verfasser keineswegs in einen negativen Dogmatismus verstrickt sei.
So hält er sich denn auch mit unerschütterlicher Überzeugung für nicht
betroffen, wenn er als Quintessenz seines Buches erklärt: «Der gelungene
Nachweis, daß der vorgefaßte Glaube die gefährlichste aller Irrtumsquellen
ist, sollte künftig nicht nur für die Parapsychologie, sondern für die
Wissenschaft überhaupt eine Warnung sein.» (S. 198)

Bei aller Kritik seiner Entlarvungsargumente muß man diesem fanatischen
Gegner der Parapsychologie zubilligen, daß er in der Intensität
seiner Ablehnung zugleich die Tragweite und Bedeutung des Paranormalen
erkennen läßt. So zeigt er in seiner Contra-Einstellung das Problembewußtsein
, an dem es den Indifferenten unter den wissenschaftlich Gebildeten
zu mangeln scheint.


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