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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1964-07/0096
DIE PATENTLÖSUNG

VON ANTON NEUHÄUSLER

Zum Buch von Wilhelm Gubisch:
Hellseher, Scharlatane, Demagogen - Kritik an der Parapsychologie

München/Basel, 1961

Vorbemerkung: Der Referent steht seit mehreren Jahren mit Herrn Gubisch in
einer Korrespondenz die bei aller sachlicher Gegensätzlichkeit vom Bemühen um
gegenseitiges Verständnis gekennzeichnet war. Sie hat %u einer persönlichen
Fühlungnahme und teilweise %u methodischer Zusammenarbeit geführt. Das
ändert nichts an der Notwendigkeit, daß das Buch von Wilhelm Gubisch, das seit
einigen Jahren unverändert vorliegt, mit der Entschiedenheit und, wenn erforderlich,
auch der Schärfe %u beurteilen ist, %u der es selbst den Ton angeschlagen hat.

1. Der Standpunkt. Wilhelm Gubisch hat, so glaubt er, die Parapsychologie
aus den Angeln gehoben. Das Fazit: Die Parapsychologie ist eine
Scheinwissenschaft. Sie glaubt an Phänomene, die es nicht gibt. Was
bleibt, ist - von Betrug und Trick abgesehen - nur das Phänomen der
Selbsttäuschung «infolge glaubensbefangenen Denkens» (S. 98). Das ist
der Schluß, den G. aus seiner jahrzehntelangen experimentellen Praxis
zieht, während der er sich vor dem Publikum unzählige Male als «Hellsehen
) eingeführt hat, um es dann jeweils zu belehren, daß es auf seine
eigene Hellsehgläubigkeit hereingefallen ist. Er bringt uns die «Koperni-
kanische Wende» der Parapsychologie: «Die Problemlage hat sich verschoben
: Die Lösung ist nicht mehr in einer außersinnlichen Wahrnehmungsfähigkeit
einzelner <Begnadeter> ... zu suchen, sondern in der
psychischen Struktur der Okkultgläubigen.» (S. 98)

G. räumt allerdings den hypothetischen Charakter seiner These ein;
denn sie beruht ja auf einem Analogieschluß: «Ist erwiesen, daß subjektive
Täuschungen {im weitesten Sinne) den zwingenden Eindruck einer echten außersinnlichen
Wahrnehmung entstehen lassen, dann liegt es nahe, daß, wo immer
dieser Eindruck besteht, diese und ähnliche Täuschungen dazu geführt haben
.» (S. 98)... «Ein Augenschein, der sich einmal als <paranormal>, das
andere Mal als <kausalbedingt> darstellt, rechtfertigt die Forderung nach


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