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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1964-07/0097
94 ANTON NEUHÄUSLER

nochmaliger Überprüfung.» (S. 199). Die Forderung besteht zurecht, falls
es sich bei den Experimenten von G. und denen aller Parapsychologen
tatsächlich in jeder Hinsicht um «denselben Augenschein» handelt. Falsch
ist jedoch schon die Alternative «paranormal» oder «kausalbedingt». Auch
ASW wäre kausalbedingt, das heißt «ursächlich bedingt»: Ihre Ursache
wäre eben eine Fähigkeit zur Wahrnehmung von psychischen und außerpsychischen
Fakten auf anderem als sinnlichem Wege. Anomal ist nicht
akausal.

G. wendet sich vorsorglich gegen den Einwand, auch er könne als
Opfer eines vorgefaßten Glaubens bezeichnet werden, «er sähe alles im
Gesichtswinkel der Überzeugung, alles Okkulte sei das Produkt subjektiver
Täuschung» (S. 63). Er hält den Einwand für «leicht widerlegt», indem
er darauf verweist, daß er «früher der grundsätzlichen Möglichkeit
okkulten Geschehens mit unvoreingenommener Anerkennungsbereitschaft
gegenüberstand» (S. 63). «Da wurde er das Opfer eines betrügerischen
<Mediums> und dieses . . . Erlebnis ließ allmählich in ihm den
Entschluß reifen, seine Mitmenschen vor einer Gefahr zu warnen.»
(S. 53, 54) Aber erst «als Folge neuer Enttäuschungen mit <Medien>, und
andererseits, belehrt durch die eigenen fortschreitenden pseudohellseherischen
Erfolge, gelangte er zu seinem heutigen, das Hellsehen
generell infrage stellendenStandpunkte.» (S. 64) Der Entschluß G.s, seine
Mitmenschen vor einer Gefahr zu warnen, ist ihm, auch heute noch, hoch
anzurechnen. Sein Standpunkt ist sehr verständlich: Gerade ein Getäuschter
und Enttäuschter hat das größte Mißtrauen, das überhaupt
denkbar ist. Es ist weit eingefleischter als das eines bloß intellektuellen
Skeptikers, der von der Sache selbst nie betroffen wurde. Daß gerade ein
Mißtrauen aus bitterer Enttäuschtheit zur Attitüde einer pauschalen Verurteilung
führen kann, ist eine alte Erfahrung. Eben deshalb ist der Einwand
, daß G. befangen denke, alles andere als «leicht widerlegt».

2. Das Gubisch-Experiment. Wie stellt G. es an, den Augenschein des
Hellsehens zu erwecken? Von seinen Suchexperimenten, bei denen er
im Saal versteckte Gegenstände durch das Beobachten unwillkürlicher
Äußerungen des engagierten «Denkers», ja des ganzen Auditoriums aufspürt
, kann hier, mit einem Kompliment vor seinen erstaunlichen Leistungen
, abgesehen werden. Auch Versuche, bei denen in irgendeiner Weise
«heimliches Kenntnis-verschaffen-wollen» (S. 38) beteiligt ist, sind nicht
die entscheidenden. Allerdings benützt sie G. als psychologische Schritt-


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