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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_parapsychologie1964-07/0129
DIE HYPOTHESE DES ENTLARVUNGSTECHNIKERS

VON JOHN MISCHO

«. . . das besonders Erstaunliche ist die Entdeckung, daß gebildete Menschen offen-
bar kaum viel weniger anfällig gegenüber Täuschungen und falschen Schlußfolgerungen
sind als Minder gebildete. Mit der Steigerung der Urteilskraft und des
Wissens scheint auch eine Steigerung des Bedürfnisses einher^ugehen, eine einmal
angenommene Hypothese gerechtfertigt ^u sehen.»

W. Gubisch: «Hellseher\ Scharlatane\ Demagogen» y München/Basel iy6iyS. 173

W. Gubisch hat ein mehr als zweihundert Seiten starkes Buch geschrieben
, um seine «einmal angenommene Hypothese gerechtfertigt zu sehen.»
Diese lautet etwa so: paranormale Phänomene gibt es nicht; sie existieren
nur in der Vorstellung wundersüchtiger Massen und leichtgläubiger
Parapsychologen. Eine derartige Hypothese ist weder neu noch originell,
aber die Analyse ihrer Auswirkungen gewinnt im Lichte der neueren
Wahrnehmungspsychologie an Interesse.

Motivationsbedingte Wahrnehmung

Nach dem Ende des zweiten Weltkrieges stellte eine Gruppe von
amerikanischen Forschern den Zusammenhang zwischen Motivation und
Wahrnehmung in den Brennpunkt ihres Interesses. Vor allem Brunner
und Postman1 gingen der Problemstellung nach und erbrachten den
experimentellen Nachweis für die Folgen einer «Hypothesenbildung»2
in der Wahrnehmung.

Brunner und Postman erfaßten in einem ersten Schritt mit Hilfe des

1 Brunner, J., Postman, L.; Mc Ginnies: «Personal Values as Selective
Factors in Perception», J. abn. soc. Psychol., 43,1948, S. 142fr. vgl. dazu auch
das Sammelreferat Graumann, C. F.: «Social Perception - die Motivation
der Wahrnehmung in neueren amerikanischen Untersuchungen». Ztschr. f. exp.
u. angew. Psychol. 1955/56, III. Jhg. S. 605 ff.

2 Als «Hypothesis» bezeichnen Brunner und Postman die «hochgradige
Bereitschaft, selektiv auf Klassen von Umweltgeschehen zu antworten.» Die
Hypothese zielt beim Perzipienten auf die Bestätigung seiner Motivation in der
Wahrnehmung.


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