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JOHN MISCHO

Bestimmt hat jeder Bezug zu den Dingen, mit denen wir umgehen,
einen spezifischen Stellenwert in der individuellen Wertehierarchie. Auch für
Herrn Gubisch. Seine willkürliche und von außen hineingetragene Vertauschung
dieser Stellenwerte bei Bischof Lanyi wird erst in ihrer Tragweite verständlich
, wenn wir in einem Analogieschluß dieses argumentum ad homi-
nem> auf ihn selbst übertragen. Wir müßten dann fragen, ob etwa in der
Diskussion positives Beweismaterial unterdrückt wurde und negatives
deshalb so stark selegiert und akzentuiert wurde, weil <der Hergang gar
nicht so war wie der von seiner Hypothese eingenommene Gubisch
. . . aufgefaßt wissen möchte>?

Ein weiteres Beispiel für das Prinzip der Selektion und Akzentuierung
liefert die Suche nach der Urschrift des Traumes in den Tagebüchern
Bischof Lanyis und die Diskussion der Befunde.

Gubisch hatte sich an Erzbischof Czapik gewandt und erhielt die Antwort
, er habe in der Hinterlassenschaft Lanyis «mehrere Notizbücher gefunden
^ in die er die Ereignisse und seine Reflexionen tagebuchmäßig aufgezeichnet hat.
Ich kann mich nun nicht mehr erinnern, von welchen fahren an diese begannen. Seinerzeit
habe ich die fahre 1918-1920 durchgeschaut und diese waren schon gegen
die Mitte der Aufzeichnungen. Daraus folgere ich, daß frühere Notizhefte auch
die Aufzeichnungen vom fahre 1914 enthalten dürften. Die von mir durchge-
schauten Aufzeichnungen vom fahre 1918 waren so kleinlich, erstreckten sich auch
auf unbedeutsame Ereignisse. Es ist also anzunehmen, daß er in seinen Aufzeichnungen
vom Jahre 1914 unbedingt von diesem Traum geschrieben hat.» (S. 156)

Es ist verdienstlich, daß Gubisch diesen Brief zitiert, aber warum
drückt er sich um eine Diskussion? Schließlich geht daraus hervor, daß
Bischof Lanyi minutiös Tagebuch geführt hat und nach den Schlußfolgerungen
Erzbischof Czapiks «in seinen Aufzeichnungen vom Jahre
1914 unbedingt von diesem Traum geschrieben hat». Es paßt wirklich
nicht in das Bild eines Menschen, der kontinuierlich auch kleinliche und
unbedeutende Dinge aufzeichnet, ja geradezu pedantisch ist mit seiner
Buchführung, daß dieser Mann sein Tagebuch zu Hause läßt, wenn er auf
Reisen geht. Könnte er sich nicht bei der 1916 in Tyrnau verfaßten
Niederschrift des Traumes für P. Donat auf den Tagebuchauszug vom
28. 6. 1914 gestützt haben? Wenn Prof. Donat (den man beim besten
Willen nicht als «okkultgläubig» verdächtigen kann) behauptet, er habe
eine Wiedergabe der Niederschrift, die Bischof Lanyi am Morgen des
unglücklichen Tages gemacht hat, und er ist seiner Aussage so sicher,


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